Eine Wasser-Wärmepumpe ist eine sehr umweltfreundliche, effiziente, aber aufwendig und kostenintensiv anzuschaffende Heizung. Lohnt sich die Anschaffung also überhaupt? Wie ist es um die Haltbarkeit der teuren Anlagen bestellt? Und kann es mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe generell zu Problemen kommen?
Für Wasser-Wärmepumpen gilt das gleiche wie für andere Wärmepumpen und konventionelle Heizungen: Eine regelmäßige Wartung vorausgesetzt, können sie gut 15 bis 20 Jahre anstandslos ihre Arbeit machen; bei guter Pflege sind durchaus auch 25 Jahre und mehr möglich. Wichtig ist eine regelmäßige - das heißt ungefähr einmal im Jahr - Wartung der Anlage, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.
Es bietet sich an, hierfür einen Wartungsvertrag abzuschließen: Hierbei bezahlen Sie für die regelmäßige Wartung eine Jahresgebühr und müssen sich weiter um nichts kümmern. So können Sie auch die Kosten viel besser planen, als wenn Sie für jede Wartung individuell einen Handwerker beauftragen müssten. Zudem gehört das Risiko, die Kontrolle zu vergessen, mit einem Wartungsvertrag der Vergangenheit an. Die jährliche Pauschale kann zwar etwas höher ausfallen als bei einer einzelnen Wartung, dafür sind Ersatzteile, Anfahrt etc. inklusive. Zudem kann es sein, dass manche Hersteller den Wartungsvertrag zur Voraussetzung für Garantieleistungen machen.
Bei der Wartung einer Wärmepumpe sind einige Dinge zu erledigen: Man muss alle Einstellungen überprüfen und schmutzanfällige Bauteile wie beispielsweise die Tauscherflächen reinigen; außerdem ist es nötig, Kreislauf, Kältemittel, mechanische Bauteile, Druck und Temperatur zu überprüfen. Die nötigen Wartungsmaßnahmen können allerdings je nach Gerät variieren. Beim Hersteller Ihrer Wärmepumpe erfahren Sie, was genau getan werden muss. Alternativ können Sie die Wartung natürlich auch direkt von einem Techniker des Herstellers durchführen lassen.
Zusätzlich ist eine regelmäßige Wartung nicht nur der Wärmepumpe an sich, sondern des gesamten Heizsystems sinnvoll; sprich Pumpen, Filter, Ausdehnungsgefäße etc. Am besten wartet man eine Wärmepumpe übrigens im Sommer, denn wenn es draußen warm ist, kann die Anlage ohne Probleme für kurze Zeit ausgeschaltet werden.
Grundwasserwärmepumpen sind einer speziellen Gefahr ausgesetzt: Ist die Wasserqualität nicht ausreichend - das Grundwasser sollte nicht mehr als 0,2 Milligramm (mg) Eisen sowie 0,1 mg Mangan pro Liter enthalten -, kann es zu Verockerung oder Verschlammung kommen. Das heißt, es bilden sich Ablagerungen in den Brunnen und im Wärmetauscher, die letztlich die Effizienz mindern. Außerdem kann es passieren, dass der Schluckbrunnen überläuft, da er mit zunehmender Verockerung das Wasser immer schlechter aufnehmen kann.
Um derlei Probleme zu verhindern, kann man dem Wasser die schädlichen Metalle entziehen; außerdem kann ein externer Wärmetauscher eingesetzt werden (der dann allerdings regelmäßig gereinigt werden muss). Dieser senkt die Effizienz der Anlage und verursacht Extrakosten. Am besten stellen Sie also bereits im Vorfeld sicher, dass die Wasserqualität ausreichend ist, indem Sie eine Grundwasser-Analyse durchführen lassen.
Antrag wird eventuell nicht genehmigt
Eine grundsätzliche Gefahr bei der Installation von Wasser-Wasser-Wärmepumpen lauert bereits in bzw. vor der Planungsphase: die Verweigerung der Genehmigung durch die zuständige Untere Wasserbehörde. In diesem Fall können Sie nur auf eine andere Bauweise ausweichen, etwa auf die in der Regel unproblematische Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Verweigerung der Genehmigung für eine Grundwasserwärmepumpe kann verschiedene Gründe haben, beispielsweise:
- Das Grundwasser stammt aus einem Wasserschutzgebiet oder einem Heilquellenschutzgebiet.
- Die Genehmigung kann aus technischen Gründen nicht erteilt werden, da es sich um sogenanntes „gespanntes Grundwasser“ (Grundwasser unter Druck) handelt.
- Es soll Grundwasser genutzt, aber nicht in die Grundwasserschicht zurückgeleitet werden.
- Es ist nicht genug Grundwasser vorhanden (kann mit dreitägigem Dauerpumpversuch überprüft werden).
Lautstärke einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Gelegentlich hört oder liest man, dass Wärmepumpen im Betrieb störende Geräusche verursachen. Dies betrifft jedoch in erster Linie Luft-Wärmepumpen, denn diese müssen Luft ansaugen, um ihr die Wärmeenergie zu entziehen. Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen geben - sofern sie intakt und fachgerecht installiert sind - in der Regel keine störenden Geräusche von sich.
Selbst moderne Luft-Wärmepumpen sind außerdem heutzutage nicht mehr problematisch, denn deren Lautstärke liegt meist zwischen 45 und 50 Dezibel. Auch mit einer Luft-Wärmepumpe ist es heute also nicht mehr schwierig, die gesetzlichen Grenzwerte zur Lärmemission einzuhalten. Beachten müssen Sie allerdings, dass es in Ferien- sowie Erholungsgebieten und im Ausland (zum Beispiel in Österreich) deutlich härtere Lärmschutz-Auflagen geben kann. Dadurch können spezielle Lärmschutz-Maßnahmen nötig werden.