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Inhaltsverzeichnis

Gasheizungen haben noch Zukunft

Bild: Gasheizung Verbrennung
Ein Großteil heizt immer noch mit Gas | © avantrend / pixabay CC0

Klimawandel und Energiewende werden zunehmend bedeutender. Haben Gasheizungen heutzutage überhaupt eine Zukunft? Diese Frage lässt sich, zumindest mittelfristig, mit „Ja“ beantworten. Obwohl Erdgas ein fossiler Brennstoff ist, wird uns die Gasheizung noch eine Weile begleiten.

In der Vergangenheit hat sich Gas als verlässlicher und günstiger Energielieferant bewiesen. Und im Vergleich zu Erdöl und Kohle ist es um einiges umweltfreundlicher, da weniger Kohlenstoffdioxid bei der Verbrennung entsteht. Solange der Energiebedarf noch nicht vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt werden kann, ist Gas daher aktuell noch ein unverzichtbarer Brennstoff.

Vorteile, Nachteile und Besonderheiten

Bild: Kaufen Gasheizung
Gasheizung - im Falle von Brennwerttechnik sinnvoll | © TBIT / pixabay CC0

Die Vorteile einer Gasheizung sind, neben den niedrigen Anschaffungs- und Betriebskosten, die Langlebigkeit und eine hohe Betriebssicherheit aufgrund der ausgereiften Technik dieser Heizform. Darüber hinaus ist Gas als Brennstoff in den meisten Regionen gut verfügbar und verbrennt vergleichsweise sauber.

Allerdings bringt die Gasheizung auch einige Nachteile mit sich. Ohne einen Gasanschluss geht es nicht. Dieser ist aber nicht überall vorhanden und ein Anschluss ans Gasnetz kann schnell teuer werden. Außerdem ist Gas ein endlicher Brennstoff. Die Gaspreise sind dadurch in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und werden dies auch weiter tun.

Im Rahmen der Energiewende werden erneuerbare Energien darüber hinaus immer bedeutender. Die nicht-nachhaltige Nutzung von fossilen Energieträgern soll langfristig komplett auf eine nachhaltige Energieversorgung umgestellt werden. Im Vergleich zu Heizungen, die auf erneuerbarer Wärme basieren, wie etwa Wärmepumpen oder Biomasseheizungen, sind Gasheizungen deutlich nachteiliger für die Umweltbilanz. Auf lange Sicht gesehen, werden Gasheizungen daher eines Tages aus den Heizungskellern verschwunden sein.

Vorteile Nachteile
Geringe Anschaffungskosten und Betriebskosten Gasanschluss notwendig
Langlebigkeit Gas ist ein endlicher Brennstoff
Moderne Technik Steigende Gaspreise
Verlässliche Versorgung Gas ist ein fossiler Energieträger
  Vergleichsweise nachteilig für die Umweltbilanz

Preise und Zuschüsse für Gasheizungen

Bild: Gasheizung Anschaffungskosten
Die Kosten einer Gasheizung hängen von zusätzlichen Komponenten ab | © stevepb / pixabay CC0

Gasheizungen sind für ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt. Lange Zeit galten sie im Vergleich zu anderen Heizungen als günstigste Variante. Mittlerweile sind viele regenerative Heizsysteme auf lange Sicht günstiger. Allerdings ist es immer schwierig, pauschale Preisangaben zu tätigen, da die letztlichen Kosten von vielen Faktoren abhängen.

Möchte man die Kosten verschiedener Heizungen beurteilen, muss man außerdem bedenken, dass man nicht nur die reinen Anschaffungskosten, sondern auch die Montage-Kosten sowie die laufenden Kosten mit einkalkuliert. Sie möchten eine Gasheizung kaufen? Um Ihnen einen groben Überblick über die zu erwartenden Kosten zu geben, haben wir Durchschnittswerte herangezogen, an denen Sie sich orientieren können.

Für ein Einfamilienhaus in einem modernen Neubau mit einem Energiebedarf von rund 9.000 Kilowattstunden (kWh) liegen die Anschaffungskosten für ein Gas-Brennwertgerät bei circa 23.000 Euro inklusive Anschluss, Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Förderung mit eingerechnet). Eine Gasheizung allein (ohne Solarthermie und Lüftungsanlage) ist nicht in der Lage, die Vorgaben des Gebäudeeneergiegesetzes (GEG) zu erfüllen und daher im Neubau unzulässig. In einem Altbau können Sie eine Gas-Brennwertheizung ohne Solarthermie und Lüftungsanlage einbauen, hierfür bekommen Sie aber keine Förderung. Die Gas-Brennwerttherme allein würde inklusive Gasanschluss in etwa 10.000 Euro kosten.

Eine Förderung für Ihre Gasheizung im Altbau können Sie nur dann bekommen, wenn Sie eine hybride Gas-Brennwertheizung in Kombination mit erneuerbarer Wärme wählen oder sich eine sogenannte „Gas-Brennwertheizung Renewable Ready"anschaffen. Diese ist so aufgebaut, dass sie später einfach zu einer Hybridheizung umgebaut werden kann

Bauteil Kosten Altbau Kosten Neubau
Gasheizung ca. 4.000 € ca. 4.000 €
Brennwerttechnik + Schornstein ca. 2.000 € ca. 2.000 €
Optional: Warmwasserspeicher ca. 1.500 € ca. 1.500 €
Optional: Gasanschluss (von Straße bis Haus) ab 1.500 € ab 1.500 €
Optional: Zubehör (Rohre etc.) ca. 150 € ca. 150 €
Optional: Hydraulischer Abgleich ca. 850 € ca. 850 €
Solarthermie-Anlage nicht erforderlich ca. 10.000 €
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung nicht erforderlich ca. 13.000 €
Installation ca. 1.000 € ca. 1.000 €
Gesamtkosten 7.000 - 11.000 € 21.000 € - 23.800 € (- 30% Förderung)

Kosten für einen Gasanschluss

Bild: Gasheizung laufende Kosten
Einbau und Betrieb einer Gasheizung verursachen Kosten | © stevepb / pixabay CC0

Sollte kein Gasanschluss vorhanden sein, muss dieser zunächst von einem Fachbetrieb gelegt werden. Die Kosten hierfür liegen etwa zwischen 1.000 und 2.500 Euro, abhängig davon, ob der Anschluss nur innerhalb des Hauses verlegt werden muss oder von der Straße bis ins Haus. In Altbauten können diesbezüglich aber auch schnell höhere Kosten entstehen, etwa wenn umfangreiche Umbau- und Installationsmaßnahmen nötig werden.

Heizkosten und Wartung

Die Heizkosten sind ein zentraler Bestandteil der laufenden Kosten. Je nach aktuellem Gaspreis und Ihrem tatsächlichen Verbrauch variiert dieser Betrag. Zurzeit (Stand Januar 2021) liegt der Gaspreis bei 6,67 Cent Euro pro kWh.

Für ein Einfamilienhaus (Neubau) mit 140 m² Wohnfläche und einem jährlichen Wärmebedarf von 9.000 kWh lägen Sie derzeit mit einer Gasheizung bei etwa 600 Euro Heizkosten im Jahr. Für ein Einfamilienhaus (Altbau) in einem schlechter gedämmten Zustand mit einem jährlichen Wärmebedarf von 26.000 kWh würden Sie momentan rund 1.700 Euro Heizkosten jährlich zahlen. Dazu kommen noch Wartung und Reinigung durch den Schornsteinfeger, die Sie noch einmal etwa 300 Euro kosten.

Heizung Wartung pro Jahr Heizkosten pro Jahr (bei einem Wärmebedarf von 9.000 kWh)
Gasheizung 300 € ca. 600 €
Pelletheizung 300 € ca. 500 €
Wärmepumpe 100 € ca. 450 €

Förderung für Gasheizungen

Bild: Förderungen für Gasheizungen
Keine Förderung mehr für reine Gasheizungen | © geralt / pixabay.com CC0

Seit 2020 werden konventionelle Heizungen allein generell nicht mehr gefördert. Im Neubau dürfen nur noch Gasheizungen mit Brennwerttechnik eingebaut werden und dies auch nur in Verbindung mit einer Solarthermie-Anlage und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Ohne diese beiden Komponenten kann der vorgeschriebene Effizienzhaus-Standard 55 oder besser nicht erreicht werden. Dieser Standard ist aber Voraussetzung für eine Förderung aus öffentlichen Mitteln.

Wenn Ihr Haus diesen Standard erfüllt, stehen Ihnen im Neubau die Förderprogramme KfW-Kredit 153 (bis zu 120.000 Euro Kredit, maximal 30.000 Euro Tilgungszuschuss) sowie die BAFA-Förderung „Heizen mit erneuerbaren Energien 2020“ (Zuschuss über 30 Prozent der Anschaffungskosten) zur Verfügung. Diese beiden Förderprogramme sind miteinander kombinierbar.

Auch in Altbauten können Sie sich Gasheizungen nur noch in Verbindung mit einer Heizung, die erneuerbare Energien nutzt, fördern lassen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder Sie entscheiden sich für eine Gas-Brennwertheizung, die so konstruiert wurde, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Hybridheizung umgerüstet werden kann (Gas-Brennwertheizung „Renewable Ready“) oder Sie wählen gleich eine hybride Gas-Brennwertheizung in Kombination mit einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energien.

Für eine Gas-Brennwertheizung „Renewable Ready“ erhalten Sie einen Zuschuss von 20 Prozent der Anschaffungskosten. Bei der Variante Gas-Brennwertkessel als Hybridheizung mit erneuerbarer Wärmeerzeugung sind es sogar 30 Prozent. Alternativ können Sie Ihren Altbau im Rahmen einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus durch die KfW fördern lassen. Hierfür kämen die beiden Programme KfW 430 (25 bis 40 Prozent Zuschuss zu den Gesamtkosten) und KfW 151 (bis zu 120.000 Euro Kredit, 25 bis 40 Prozent Tilgungszuschuss) infrage. Im Unterschied zu Neubauten lassen sich in Altbauten die Förderungen des BAFA und der KfW nicht verbinden, hier müssen Sie sich für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden.

Förderprogramm Bedingung Förderung
KfW-Kredit 153 Neubau, Effizienzhaus-Standard bis zu 120.000 € Kredit, maximal 30.000 € Tilgungszuschuss
BAFA-Förderung „Heizen mit erneuerbaren Energien 2020” Neubau, Effizienzhaus-Standard Zuschuss von 30 % der Anschaffungskosten
BAFA-Förderung „Heizen mit erneuerbaren Energien 2020” Altbau, Gas-Brennwertheizung „Renewable Ready Zuschuss von 20 % der Anschaffungskosten
BAFA-Förderung „Heizen mit erneuerbaren Energien 2020” Altbau, Gas-Brennwertkessel als Hybridheizung mit erneuerbarer Wärmeerzeugung Zuschuss von 30 % der Anschaffungskosten
KfW 430 Altbau, Komplettsanierung zum Effizienzhaus 25 bis 40 % Zuschuss zu den Gesamtkosten
KfW 151 Altbau, Komplettsanierung zum Effizienzhaus bis zu 120.000 € Kredit, 25 bis 40 % Tilgungszuschuss

CO2-Steuer auch für Erdgas ab 2021

Seit dem 01.01.2021 gilt in Deutschland die sogenannte CO2-Steuer. Dabei handelt es sich genau genommen um eine Bepreisung der Emissionen von Kohlenstoffdioxid. Benzin, Diesel, Heizöl und auch Erdgas werden dabei so besteuert, dass sich die Kosten stärker am tatsächlichen CO2-Gehalt ausrichten. Ziel der CO2-Steuer ist es, den CO2-Ausstoß zu verringern, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Für das Jahr 2021 hat die Bundesregierung einen CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne Erdgas festgelegt. Dieser wird aber bis zum Jahr 2025 sukzessive auf 55 Euro pro Tonne ansteigen. In der Praxis bedeutet das für das Jahr 2021 eine Preissteigerung von 0,5 Cent pro Kilowattstunde Erdgas. Ab 2026 werden die CO2-Preise jeweils abhängig von den jährlichen Emissionen festgelegt. Dementsprechend werden die Heizkosten bei Nutzung einer Gasheizung oder Ölheizung bedeutend steigen. Langfristig ist es daher ratsam, auf regenerative Heizsysteme umzusteigen bzw. aufzurüsten.

Jahr CO2-Preis pro Tonne CO2-Preis in kWh (Erdgas) Aufpreis pro Jahr (26.000 kWh)
2021 25 € pro Tonne (steht fest) 0,005 € pro kWh 130 € pro Jahr
2022 30 € pro Tonne (steht fest) 0,006 € pro kWh 156 € pro Jahr
2023 40 € pro Tonne (steht fest) 0,008 € pro kWh 208 € pro Jahr
2024 50 € pro Tonne (steht fest) 0,010 € pro kWh 260 € pro Jahr
2025 55 € pro Tonne (steht fest) 0,011 € pro kWh 286 € pro Jahr

Gasheizung ersetzen - gute Alternativen

Bild: Gasheizung Alternative Holzheizung
Holzheizungen sind geeignet für Gebäude mit hohem Wärmebedarf | © jackmac34 / pixabay CC0

Sollte eine Gasheizung nicht eingebaut werden können oder ist sie schlicht nicht erwünscht, stellt sich die Frage nach anderen Optionen. Im Grunde kommen hier alle Heizungen in frage außer einer Elektroheizung. Diese ist für den dauerhaften Einsatz, etwa als Ersatz für eine Zentralheizung, nicht geeignet.

Eine Ölheizung wäre theoretisch eine Möglichkeit, allerdings ist Öl ebenso wie Gas ein fossiler Brennstoff, der darüber hinaus teurer ist als Gas und noch schmutziger verbrennt. Daneben können prinzipiell auch Blockheizkraftwerke und Brennstoffzellen zum Heizen genutzt werden, diese eignen sich aber eher für größere Gebäude wie z. B. Hotels oder Bürokomplexe.

Für das Eigenheim bieten sich Biomasseheizungen oder eine Wärmepumpe an. Letztere macht aber nur in einem gut gedämmten Gebäude Sinn und je nach Wärmepumpe müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Manche Wärmepumpen benötigen etwa besonders viel Platz auf dem Grundstück, teilweise gibt es auch kommunale Auflagen. Wenn die Gegebenheiten passen, ist die Wärmepumpe eine umweltfreundliche und alltagstaugliche Lösung.

Wenn ein Haus mit hohem Wärmebedarf beheizt werden muss, eine Dämmung aber nicht infrage kommt, können Holzheizungen eine gute Alternative sein. Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Modelle, die sich primär im Platz- und Arbeitsbedarf unterscheiden. Hackschnitzel und Holzscheite nehmen relativ viel Platz ein, darüber hinaus müssen die Holzscheite aufwendig manuell nachgefüllt werden. Holzpellets hingegen sind kleiner und leichter einzufüllen. Wenn Sie also wenig Zeit und Platz haben, lohnt sich die Anschaffung einer Pelletheizung.

Gasheizung im Neubau - bedingt zu empfehlen

Bild: Gasheizung im Neubau
Nachhaltige Heizungen sind langfristig günstiger | © 13902 / pixabay.com CC0

Eine Gasheizung im Neubau ist 2021 nur noch bedingt zu empfehlen. Zwar ist diese Heizform in Deutschland nach wie vor sehr beliebt und hat auch ihre Vorteile, mit Blick in die Zukunft aber wird sie immer unwichtiger. Bereits jetzt sprechen Gesetze, Preise und Förderungen eine klare Sprache in Richtung nachhaltige Heiztechnologien.

Sicher werden uns Gas-Brennwertheizungen in Kombination mit regenerativen Heizungsanlagen noch eine Zeit lang begleiten. Wenn Sie eine Gasheizung für Ihren Neubau planen, sollten Sie in jedem Fall bedenken, dass Sie neben der Gas-Brennwerttherme auch in eine Solarthermie-Anlage sowie in eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung investieren müssen. Betrachtet man die Gesamtkosten, wird deutlich, dass ökologische Heizungen, zum Beispiel die Wärmepumpe, in der Gesamtheit die günstigere Wahl sind.

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