Die Effizienz von Solaranlagen ist abhängig von der Sonneneinstrahlung. Diese beträgt in Deutschland durchschnittlich 1.000 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Je nach Jahreszeit und Region schwankt dieser Wert.
Zwar weisen süddeutsche Regionen im Allgemeinen eine höhere Anzahl an Sonnenstunden auf, aber grundsätzlich eignet sich die Warmwassererzeugung per Solarthermie in ganz Deutschland. Die genauen Werte Ihrer Region können Sie beim Deutschen Wetterdienst erfragen.
Für eine vollständige Beheizung per Solarthermie ist eine Anlagengröße notwendig, die auf den wenigsten Hausdächern realisiert werden kann. Deshalb ist eine Solarthermie-Anlage eher zur Unterstützung des vorhandenen Heizsystems geeignet. Sie empfiehlt sich zum Beispiel in Kombination mit einer Gasheizung, einer Pelletheizung oder einer Wärmepumpe als primärem Heizsystem.
Mit einer Photovoltaik-Anlage können Sie bequem einen Gutteil Ihres Eigenbedarfs decken und zusätzlich weiteren Strom ins Netz einspeisen. Ob sich das allerdings langfristig lohnt, ist fraglich, denn die Einspeisevergütung wurde in den letzten Jahren immer weiter reduziert.
Vorteile und Nachteile
Die Vorteile und Nachteile lassen sich leicht zusammenfassen. Sowohl Solarthermie als auch Photovoltaik sind aus ökologischer Sicht extrem sinnvoll und amortisieren sich nach einigen Jahren. Dementgegen stehen hohe Investitionskosten, die potenzielle Kunden abschrecken können, sowie das für manche Menschen störende Äußere der Anlagen.
Vorteile |
Nachteile |
Gratis Energiequelle |
Ist die Anlage erst einmal installiert, ist die Energie kostenlos. |
Hohe Anschaffungskosten |
Ab 5.000 € zzgl. teurem Stromspeicher |
Rentabilität |
Solarthermie-Anlagen weisen geringe Wartungskosten und eine lange Lebensdauer auf. |
Inkonstante Energiegewinnung |
Die Energiegewinnung ist abhängig von der Intensität der Sonneneinstrahlung in der Region. |
Regenerative Energie |
Solarenergie ist nicht endlich; im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen kann kein Engpass entstehen. |
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Saubere Energie |
Die durch Solarenergie erzeugte Energie verursacht keine Schäden für den Menschen oder die Umwelt. Zudem verursacht sie keine CO2-Emissionen. |
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Integration in Dach und Fassade möglich |
Kann bei Neubauten in das Dach oder in die Fassade integriert werden |
Werden oft als nicht ästhetisch empfunden |
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Recyclebar |
Die Anlagen können kostenlos an Sammelstellen abgegeben werden. |
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Förderfähig |
Für die Installation einer Solarthermie-Anlage gibt es Zuschüsse vom BAFA. |
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Wirtschaftlichkeit
Längerfristig lohnt sich der Einbau einer Solarthermie-Anlage in jedem Fall. Die fossilen Rohstoffe werden immer knapper, dementsprechend steigen die Heizkosten. Wenn Sie das Heizsystem zusätzlich mit einer Solarthermie-Anlage unterstützen wollen, sind Einsparungen von rund 20 Prozent möglich. Konkret lässt sich im Durchschnitt mit einer jährlichen Kosteneinsparung von rund 600 Euro rechnen (ausgehend von einer Solarthermie-Anlage mit Heizungsunterstützung für ein 4-Personen-Einfamilienhaus).
So amortisieren sich die Anschaffungskosten für die Anlage nach ungefähr 15 Jahren. Die Lebensdauer einer Solarthermie-Anlage beträgt etwa 20 bis 25 Jahre. Das bedeutet, dass Sie in den weiteren Jahren nach dem Amortisationszeitpunkt bedeutende Einsparungen erzielen können.
Noch wirtschaftlicher ist der Einsatz von Photovoltaik: Je nach Größe (und je nachdem, ob ein Stromspeicher verbaut wird) amortisiert sich eine Photovoltaik-Anlage bereits nach durchschnittlich 10 bis 15 Jahren. Da ein großer Teil des Strombedarfs mit einer entsprechend dimensionierten Anlage gedeckt werden kann, sind massive Einsparungen möglich - sowohl finanziell als auch bei den CO2-Emissionen.
Darüber hinaus können Sie mit einer Photovoltaik-Anlage Geld verdienen, wenn sie groß genug ist: Überschüssigen Strom können Sie ins Stromnetz einspeisen, wofür man eine Einspeisevergütung von 12 Cent pro Kilowattstunde (kWh) erhält. Im Optimalfall kombinieren Sie die Photovoltaik-Anlage mit einer Wärmepumpe. So ermöglicht Ihnen die Solaranlage klimaneutrales Heizen mit minimalen laufenden Kosten.
Notwendige Größe der Anlage
Um Ihren Strombedarf möglichst effizient abzudecken, sollten Sie eine Photovoltaik-Anlage mit ca. einem kWp (Kilowatt Peak) Leistung pro benötigten 1.000 kWh Strom einplanen. Eine Anlage für ein durchschnittliches Haus mit einem Strombedarf von 5.000 kWh nimmt eine Dachfläche von etwa 30 Quadratmetern ein. Wenn Sie in Zeiten erhöhten Strombedarfs auf der sicheren Seite sein wollen, dimensionieren Sie die Anlage etwas größer - bis zu 10 kWp haben sich für einen Privathaushalt als sinnvoll erwiesen.
Die benötigte Größe einer Solarthermie-Anlage variiert, je nachdem, zu welchem Zweck Sie diese nutzen möchten. Wenn die Anlage nur zur Erwärmung des Brauchwassers genutzt wird, reicht eine kleinere Anlage. Wenn Sie zusätzlich das Heizwasser über die Anlage erwärmen wollen, muss diese größer sein, da mehr Sonnenenergie benötigt wird, um eine größere Menge an Wärme zu erzeugen.
Da die dafür erforderliche Flächengröße der Anlage auf den wenigsten Hausdächern umgesetzt werden kann, macht es Sinn, die Heizung nicht ausschließlich per Solarthermie zu betreiben, sondern die Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung zu verwenden. Die benötigte Anlagengröße hängt zusätzlich von der Art der Kollektoren ab: Während bei Flachkollektoren maximal 1,5 Quadratmeter Kollektorfläche pro Person zu kalkulieren sind, bedarf es bei Vakuumröhrenkollektoren nur maximal 1,25 Quadratmeter Fläche.
Auch die Haushaltsgröße ist für die Dimensionierung der Anlage wichtig, da durch jeden zusätzlichen Bewohner mehr Warmwasser und Heizenergie benötigt und verbraucht werden. Sie sollten nicht vergessen, die Größe des Wärmespeichers der Größe der Solaranlage entsprechend anzupassen. In folgender Tabelle finden Sie Richtwerte für die Größe des Speichervolumens der Anlage, je nach Größe des Haushalts:
Haushaltsgröße |
Benötigtes Speichervolumen in Litern |
2 Personen |
200 l |
3 - 5 Personen |
300 - 500 l |
6 - 8 Personen |
600 - 800 l |
9 - 10 Personen |
900 - 1.000 l |