Die Wärmepumpe ist, obwohl sie mit Strom betrieben wird, keine Elektroheizung. Das liegt darin begründet, dass der Strom nicht zum Heizen genutzt wird, sondern nur zum Betrieb der Wärmepumpe. Die Wärmeenergie hingegen wird im Normalbetrieb aus der Umgebung gewonnen.
Heizstab bei extremer Kälte
Die Ausnahme aus diesem Normalbetrieb stellt der Betrieb der Wärmepumpe bei extremen Minusgraden dar. Während eine Luft-Wasser-Wärmepumpe um den Gefrierpunkt herum noch verlässlich genug Wärme aus der Umgebungsluft ziehen kann, ist ihre Leistungsgrenze bei rund -20 Grad Celsius. In diesem Fall wird die Wärme ganz oder teilweise durch einen elektrischen Heizstab erzeugt.
Solange ausschließlich mit dem Heizstab geheizt wird, entspricht die Funktion der Wärmepumpe einer Elektroheizung. Das bedeutet, dass die Heizkosten während des Notbetriebs extrem steigen, sofern der Strom nicht selbst produziert wird (ca. 22 Cent pro Kilowattstunde statt ca. 5 Cent pro Kilowattstunde im Wärmepumpenbetrieb).
Ökostrom?
Die Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme und nutzt damit erneuerbare Energien. Trotzdem läuft sie im Betrieb mit elektrischem Strom. Wie sinnvoll ist das aus ökologischer Sicht? Wenn Sie Ihren Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der genutzte Strom aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe stammt. Damit ist zwar die Wärmepumpe selbst dann immer noch ökologisch sinnvoll, ihr Betrieb aber letztlich nicht emissionsfrei.
Ein Schritt in die richtige Richtung ist der Bezug des Stroms über einen Ökostromanbieter. Damit unterstützen Sie den Ausbau erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung. Wirklich „grün“ kann der Strom allerdings nur dann sein, wenn man ihn selbst produziert. Im Heimbereich bedeutet das den Betrieb einer Photovoltaik-Anlage. Auch wenn dies eine weitere Investition bedeutet, macht es Sie langfristig unabhängig vom Strommarkt und den schwankenden Preisen. Die Förderung für Stromeinspeisung (Einspeisevergütung) existiert zwar noch, ist heute allerdings viel weniger lohnenswert als noch vor einigen Jahren.
Der Trend geht langsam aber sicher in Richtung Eigenverbrauch. Die dafür benötigten Stromspeicher werden günstiger, damit senkt sich ihre Amortisationszeit. Eine Alternative zum Stromspeicher stellt die sogenannte Stromcloud dar. Bei dieser handelt es sich um ein Angebot verschiedener Anbieter, über das man für eine monatliche Grundgebühr Strom einspeisen und abrufen kann, wann immer er benötigt wird. Dass Sie damit anders als mit einem Stromspeicher natürlich nicht „Ihren“ Strom verbrauchen, muss Ihnen klar sein. Trotzdem bietet Ihnen die Stromcloud die Möglichkeit, unabhängig vom Netzbetreiber zu sein.
Was ist Wärmepumpenstrom?
Als die Technologie Wärmepumpe ihren Durchbruch erlebte, wurden die Energieanbieter gesetzlich dazu verpflichtet, für deren Betrieb besonders preiswerte Stromtarife anzubieten. Diese Pflicht besteht heute zwar nicht mehr, die Tarife sind aber zum Teil erhalten geblieben. Es lohnt sich also, die Preise zu vergleichen!
Den speziellen Wärmepumpenstrom gibt es, weil elektrisch betriebene Wärmepumpen eine große Belastung für das Stromnetz sein können. Zu Spitzenzeiten können die Energieanbieter die Wärmepumpen deshalb von der Stromversorgung abschneiden. Für diese erhöhte Flexibilität „belohnen“ sie die Kunden mit günstigen Preisen.