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Inhaltsverzeichnis

Die Wärmepumpe - Funktionsweise und Typen

Bild: Wärmepumpe Einfamilienhaus
Im Einfamilienhaus sind Wärmepumpen beliebt | © globalenergysystems / pixabay CC0

Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, die sich danach unterscheiden, welche Wärmequelle sie nutzen und auf welchem Wege sie die gewonnene Wärme weitergeben. Die Kosten hängen hierbei in erster Linie davon ab, wie aufwendig die Wärmequelle zu erschließen ist, wobei gilt:

Je aufwendiger die Erschließung der Wärmequelle, desto höher die Anschaffungskosten - aber auch desto niedriger die laufenden Kosten. Das Grundprinzip ist bei allen Wärmepumpen das gleiche: Nach dem Prinzip des „umgekehrten Kühlschranks“ entziehen sie ihrer jeweiligen Wärmequelle die gespeicherte Wärmeenergie, heben diese auf ein höheres Niveau und geben sie ans Heizsystem des Gebäudes ab.

Funktionsweise, Bauarten und Wärmequellen

Man unterscheidet grob zwischen vier verschiedenen Arten von Wärmepumpen, wobei drei unterschiedliche Wärmequellen genutzt werden: Luft, Erdwärme und Grundwasser. Die der jeweiligen Quelle entzogene und verstärkte Wärmeenergie wird anschließend genutzt, um das Gebäude mit Wärme zu versorgen. Dies kann entweder über ein durch Wasser gespeistes zentrales Heizsystem mit Heizkörpern oder eine Flächenheizung geschehen, oder über eine Lüftungsanlage. Außerdem kann auch Brauchwasser erwärmt werden.

Wärmepumpe Wärmequelle Wärmemedium
Luft-Luft-WP Außenluft/Abluft Luft über Lüftungsanlage
Luft-Wasser-WP Außenluft Wasser über Heizkörper oder Fußbodenheizung
Sole-Wasser-WP Erdreich Wasser über Heizkörper oder Fußbodenheizung
Wasser-Wasser-WP Grundwasser Wasser über Heizkörper oder Fußbodenheizung

Kosten für Anschaffung und Einbau

Bild: Wärmepumpe Kosten Preis
Luft-Luft-Wärmepumpen sind für kleines Geld zu erwerben | © Olichel / pixabay CC0

Wie sehen die konkreten Kosten für eine Wärmepumpe aus? Die Anschaffungskosten setzen sich jeweils aus verschiedenen Komponenten zusammen, wobei sich die einzelnen Bauarten teils stark voneinander unterscheiden.

Neben den Geräten an sich fallen besonders die Erschließung der Wärmequelle sowie die Installation des Heizungssystems ins Gewicht. Im Neubau ist man hier generell im Vorteil, da leicht mehrere Arbeitsschritte kombiniert werden können, wenn zum Beispiel notwendige Baugeräte wie Bagger ohnehin schon vor Ort sind - das senkt den Aufwand und den Preis.

Bauartbedingte Kosten

Je nach Bauart unterscheiden sich Wärmepumpen mehr oder weniger stark im Preis, da jeweils spezifische Kosten entstehen: Während die Luft-Luft-Wärmepumpe ein Lüftungssystem benötigt, müssen Sie für Erd- und Wasser-Wärmepumpen verschiedene Bauarbeiten einplanen. Für Erdsonden und Brunnen sind Bohrungen nötig, Erdwärmekollektoren und Erdwärmekörbe können nicht ohne großflächige Erdarbeiten installiert werden.

Wärmepumpe Kosten-Faktor Preis
Luft-Luft-Wärmepumpe Grundgerät Ca. 7.000 - 8.000 €
Lüftungsanlage Ca. 3.000 €
Installation mit Zubehör Ca. 3.000 €
Gesamtkosten Ca. 15.000 €
Luft-Wasser-Wärmepumpe Grundgerät (Innenaufstellung) 10.000 - 12.000 €
Grundgerät (Außenaufstellung) 10.000 - 13.000 €
Installation 2.000 - 4.000 €
Gesamtkosten Ca. 15.000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe Erschließung der Wärmequelle Erdwärmesonde (Bohrung): 6.000 - 12.000 €
  Erdwärmekollektoren: ca. 50 % günstiger
Grundgerät 9.000 - 15.000 €
Hightechsysteme mit höherem Wirkungsgrad:
bis zu 20.000 €
Zubehör 500 - 1.000 €
Stromzähler 500 - 1.500 €
Installation Ca. 2.000 - 3.000 €
Gesamtkosten Ca. 20.000 €
Wasser-Wasser-Wärmepumpe Erschließung der Wärmequelle 4.500 - 5.500 € pro 15 m Tiefe
Grundgerät Ca. 8.000 €
Zubehör Bis zu 3.000 €
Installation Ca. 3.000 €
Gesamtkosten Ab ca. 25.000 €

Periphere Kosten

Bild: Wärmepumpe alte Heizkörper
Alte Heizkörper haben nur noch wenig Zukunft | © MichaelGaida / pixabay CC0

Sofern Sie sich nicht für eine Luft-Luft-Wärmepumpe entscheiden, müssen Sie zusätzlich noch Kosten für das Heizungssystem einkalkulieren - allerdings fallen die natürlich ohnehin an, egal für welchen Typ von Heizung Sie sich entscheiden.

Wärmepumpen sollten, um wirklich effizient zu arbeiten, ihre Wärme im Idealfall über einen möglichst großflächigen Verteiler abgeben. Diese können nämlich bereits mit deutlich niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten als konventionelle Heizkörper (weniger als 35 Grad Celsius). Im Zusammenspiel mit einer Wärmepumpe werden daher in der Regel Flachheizkörper oder ein Flächenheizsystem benutzt, also eine Wand- oder Deckenheizung - oder die beliebte Fußbodenheizung.

Flachheizkörper können mit wesentlich weniger Wasser betrieben werden als die alten Rippenheizungen. Dadurch reagieren sie sensibler auf Temperatur-Änderungswünsche und können insgesamt mit niedrigeren Temperaturen arbeiten. Je nach benötigter Heizleistung variiert die Größe, die ein Flachheizkörper haben muss, und somit auch die anfallenden Kosten. Die kleinsten Heizkörper fangen bereits bei um die 50 Euro an, die größten können weit über 1.000 Euro kosten. Im Schnitt können Sie von einem Preis von etwa 100 bis 400 Euro pro Heizkörper ausgehen.

Flächenheizungen gibt es als Lösung für die Wand, die Decke oder den Fußboden. Die durchschnittlichen Preise unterscheiden sich im Neubau nicht wesentlich von denen für ein System mit Heizkörpern. Je nach Typ ist mit Kosten von 20 bis 75 Euro pro Quadratmeter (m²) Heizfläche zu rechnen, wobei Fußbodenheizungen im Schnitt etwas günstiger sind als Wand- oder Deckenheizungen. Beim Einbau einer Fußbodenheizung muss man zudem unterscheiden, ob sie als Nasssystem (eingebettet in den frischen Estrich) oder als Trockensystem (zwischen trockenem Estrich und Bodenbelag) verlegt wird. Die verschiedenen Flächenheizungen (inklusive Montage) im Preisvergleich:

Heizsystem Preis pro m² Heizfläche
Fußbodenheizung (Nasssystem) 20 - 40 €
Fußbodenheizung (Trockensystem) 30 - 60 €
Wandheizung 40 - 75 €
Deckenheizung 40 - 50 €

Laufende Kosten - Heizkosten und Wartung

Bild: Laufende Kosten Wärmepumpe
Die laufenden Kosten sind bei Wärmepumpen recht niedrig | © Bru-nO / pixabay CC0

Wärmepumpen zeichnen sich dadurch aus, dass sie gegenüber Verbrennungsheizungen niedrigere laufende Kosten haben. Wie bei allen Heizungen setzen sich die Betriebskosten von Wärmepumpen aus den reinen Energiekosten (in diesem Fall der für den Betrieb benötigte Strom) sowie den Kosten für Wartung und Instandhaltung zusammen.

Was kostet der Strom für welche Wärmepumpe konkret? Wie teuer ist die Wartung und lohnt es sich, einen Wartungsvertrag abzuschließen? Finden Sie es heraus!

Wärmepumpenstrom

Der Durchbruch der Wärmepumpen-Technologie sorgte dafür, dass die Energieanbieter zeitweise dazu verpflichtet wurden, besonders günstige Tarife für den Betrieb von Wärmepumpen anzubieten (den sogenannten Wärmepumpenstrom). Diese Pflicht besteht heute zwar nicht mehr, aber viele der Tarife sind geblieben - Preise vergleichen lohnt sich also!

Die Stromkosten der verschiedenen Bauarten hängen mit der Temperaturstabilität der jeweiligen Wärmequelle zusammen: Je effizienter eine Wärmepumpe arbeitet, desto weniger Strom verbraucht sie und desto niedriger sind dementsprechend die Kosten. Daher sind Luft-Wärmepumpen im Betrieb am teuersten, Wasser-Wärmepumpen am günstigsten. Die folgende Tabelle zeigt die Stromkosten der verschiedenen Wärmepumpen in einem Neubau mit einem Wärmebedarf von 7.200 Kilowattstunden im Preisvergleich:

Heizung Jährliche Stromkosten
Luft-Luft-Wärmepumpe 500 €
Luft-Wasser-Wärmepumpe 430 €
Wasser-Wasser-Wärmepumpe 300 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe 340 €

Wartung und Reparaturen

Im Vergleich zu konventionellen Heizungen sind Wärmepumpen relativ wartungsarm und auch die regelmäßige Überprüfung durch den Schornsteinfeger ist nicht notwendig. Ganz ohne eine regelmäßige Wartung kommt aber selbst eine Wärmepumpe nicht aus. Dabei sollten zum Beispiel alle Einstellungen überprüft und schmutzanfällige Teile wie die Tauscherflächen gereinigt werden. Auch auf Kreislauf, Kältemittel, mechanische Bauteile, Druck und Temperatur sollte ein Blick geworfen werden. Für die Wartung einer Wärmepumpe müssen jährliche Kosten von ca. 100 Euro eingeplant werden.

Welche Maßnahmen konkret notwendig sind, unterscheidet sich je nach Gerät. Genaue Anweisungen erhalten Sie beim Hersteller Ihrer Wärmepumpe. Sie können es sich natürlich auch leicht machen und direkt einen Techniker vom Hersteller mit der Wartung beauftragen. Wenn eine Wärmepumpe regelmäßig - das heißt etwa einmal im Jahr - fachgerecht gewartet wird, kann sie gut und gerne 15 bis 20 Jahre, manchmal auch 25 Jahre und mehr anstandslos ihren Dienst verrichten.

Um sicherzustellen, dass Sie den Termin nicht vergessen, bietet es sich an, einen Wartungsvertrag abzuschließen. Hierbei zahlen Sie eine jährliche Pauschale, dafür erfolgt die Wartung regelmäßig. So bleiben die Kosten konstant und überschaubar, außerdem sparen Sie sich die Suche nach einem passenden Fachmann. Tendenziell sind Wartungsverträge zwar etwas teurer als einzelne Wartungen, dafür sind hier aber auch viele Posten (z. B. Anfahrt und Ersatzteile) inklusive. Bei manch einem Hersteller ist es außerdem Voraussetzung für bestimmte Garantie-Leistungen, dass man einen Wartungsvertrag abschließt.

Förderung und Zuschüsse für Wärmepumpen

Bild: Wärmepumpe Förderung Zuschüsse
Förderung und Zuschüsse für Wärmepumpen sind sehr rentabel | © rawpixel / pixabay CC0

Da Wärmepumpen eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Heizungen sind, will der deutsche Staat den Umstieg mit einer Reihe von Fördermöglichkeiten attraktiver machen.

Die Fördermittel wurden im Januar 2020 deutlich erhöht und laufen im Bereich der Einzelmaßnahmen jetzt ausschließlich über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert neue Heizungen nur noch im Zuge von Neubauten oder Sanierungen nach Effizienzhaus-Standard.

Das BAFA fördert Wärmepumpen sowohl in Neubauten als auch in Bestandsbauten mit 35 Prozent der förderfähigen Kosten, wenn die technischen Mindestanforderungen erfüllt werden. Wenn Sie in Ihrem Altbau Ihre alte Ölheizung gegen eine Hybridheizung aus Wärmepumpe und Gas-Brennwertheizung austauschen, erhalten Sie 40 Prozent der Kosten erstattet. Steigen Sie von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe ohne ergänzende Gasheizung um, sind es sogar 45 Prozent. Dabei werden auch Umfeldmaßnahmen, die in direktem Zusammenhang mit der Installation der Anlage stehen, gefördert.

Die KfW fördert Wärmepumpen nicht direkt, sondern nur anteilig im Rahmen von Komplettsanierungen zum Effizienzhaus oder bei Neubauten nach Effizienzhaus-Standard. Im Neubau steht das Programm KfW 153 zur Verfügung. Es beinhaltet einen Kredit von 120.000 Euro und einen Zuschuss in Höhe von 25 Prozent der Kreditsumme, also maximal 30.000 Euro. Da das Programm mit der Förderung des BAFA kombinierbar ist, empfiehlt es sich, die Heizung zusätzlich über das BAFA fördern zu lassen.

Im Altbau ist eine Förderung durch die KfW nur bei einer Sanierung zum Effizienzhaus möglich. Über den Zuschuss KfW 430 sowie den Kredit KfW 151 kann man jeweils maximal 48.000 Euro als Zuschuss erhalten. Dabei ist das Programm 430 ein reiner Zuschuss, während es sich bei KfW 151 um einen Kredit von höchstens 120.000 Euro samt Tilgungszuschuss handelt. Diese Programme sind nicht untereinander oder mit denen des BAFA kombinierbar. Lediglich der Kredit KfW 167 kann mit der Förderung des BAFA kumuliert werden. Hier kann man für die Anschaffung einer Wärmepumpe ein Darlehen bis 50.000 Euro erhalten.

Wichtig: Wenn Sie planen, eine Förderung von BAFA oder KfW zu beantragen, müssen Sie den Antrag unbedingt vor Beginn der Maßnahmen stellen. Zudem muss man für eine Förderung der KfW zwingend einen Energieberater mit einbeziehen. Stellt man den Antrag zu spät, erlöschen sämtliche Ansprüche auf Förderung unwiederbringlich. Die einzige Möglichkeit eine Förderung zu erhalten besteht dann darin, eine Steuererstattung für die Wärmepumpe zu beantragen. So können Sie maximal 40.000 Euro über 3 Jahre abschreiben, sofern es sich um einen Altbau handelt.

Gebäudetyp Förderung KfW Förderung BAFA KfW & BAFA kombinierbar? Steuererstattung möglich?
Neubau Kredit 153 "Heizen mit erneuerbaren Energien" ja nein
Altbau Kredit 167 "Heizen mit erneuerbaren Energien" ja ja (wenn weder BAFA- noch KfW-Förderung in Anspruch genommen wurde)
Altbau Kredit 151 "Heizen mit erneuerbaren Energien" nein
Altbau Zuschuss 430 (im Rahmen von Effizienzhaus-Sanierungen) "Heizen mit erneuerbaren Energien" nein
Altbau KfW 151 und KfW 430 (im Rahmen von Effizienzhaus-Sanierungen) "Austauschprämie für Ölheizungen" ja

Die Beantragung läuft immer gleich ab, egal ob Neubau oder Altbau: Zuerst muss der Antrag gestellt werden (bei der KfW muss hierfür ein Energieberater hinzugezogen werden), im Anschluss dürfen Sie mit den Bauarbeiten beginnen. Eine nachträgliche Förderung ist nicht möglich. Kredite müssen nach Bewilligung bei einem Finanzierungspartner (in der Regel ist das die Hausbank) beantragt werden. Zuschüsse werden dann nach Abschluss der Bauarbeiten ausgezahlt. Zusammengefasst sieht der Ablauf folgendermaßen aus:

  • Erst den Energieberater beauftragen (nur bei der KfW vorgeschrieben)
  • Dann den Antrag stellen
  • Im Anschluss den Bewilligungsbescheid abwarten
  • Bei Bedarf einen Kreditvertrag bei der Hausbank abschließen (nur bei KfW-Kredit)
  • Jetzt die Baumaßnahmen durchführen
  • Nach Abschluss die Bestätigung über ordnungsgemäß durchgeführte Maßnahmen einreichen
  • Zu guter Letzt den Zuschuss kassieren

Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe

Bild: Wärmepumpen Vergleich
Wärmepumpen amortisieren sich nach einigen Jahren | © rawpixel / pixabay CC0

Die verschiedenen Wärmepumpen unterscheiden sich bei den Anschaffungskosten und bei den laufenden Kosten. Was die Förderung angeht, wurde das Prozedere enorm vereinfacht.

Alle Wärmepumpen, die den technischen Mindestanforderungen entsprechen, werden vom BAFA, je nach vorheriger Heizungsanlage, mit mindestens 35 Prozent der Anschaffungskosten gefördert.

Die in der Anschaffung teureren Wasser- sowie Erdwärmepumpen punkten durch niedrigere Betriebskosten, während Luftwärmepumpen zwar teurer im Betrieb, dafür aber etwas günstiger in der Anschaffung sind. Allerdings können Sie für eine Luft-Luft-Wärmepumpe keine BAFA-Förderung erhalten.

Nach wie vielen Jahren hat sich welche Wärmepumpe amortisiert? Und wie schlagen sich die Wärmepumpen verglichen mit konventionellen Heizungen? Hier eine Übersicht über die Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Heizungen im Vergleich (Neubau):

Anlage 5 Jahre 10 Jahre 20 Jahre 25 Jahre
Luft-Wasser-Wärmepumpe 17.800 € 21.100 € 29.300 € 34.400 €
Wasser-Wasser-Wärmepumpe 18.400 € 20.900 € 27.100 € 31.000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe 15.300 € 18.000 € 24.800 € 28.900 €
Luft-Luft-Wärmepumpe 18.200 € 22.000 € 31.200 € 37.000 €
Öl-Brennwertheizung + Solarthermie HU* + Lüftungsanlage mit WR** 29.000 € 32.000 € 40.000 € 44.400 €
Gas-Brennwertheizung + Solarthermie HU* + Lüftungsanlage mit WR** 27.200 € 30.000 € 37.100 € 41.600 €
Pelletheizung 16.700 €  20.900 € 31.400 € 38.000 €

* Heizungsunterstützung ** Wärmerückgewinnung

Grafik: Neubau Heizung Preisvergleich
Die Wärmepumpe ist langfristig am günstigsten | © Heizglück

Welche ist die günstigste Wärmepumpe?

Bild: Geothermie Erschließung
Geothermie ist eine effiziente Wärmequelle | © chenyenting1218 / pixabay CC0

Welche Art von Wärmepumpe ist die günstigste für ein Bauprojekt, wenn man alle Kostenfaktoren und Fördermöglichkeiten berücksichtigt? Grundsätzlich hängt das natürlich von den konkreten Bedingungen ab. So sind beispielsweise nicht alle Typen von Wärmepumpen an jedem Standort einsetzbar, oder nur mit erhöhtem Aufwand realisierbar.

Im Neubau dürfte in den meisten Fällen die Erdwärmepumpe die Lösung der Wahl sein, da sie sehr effizient arbeitet, vergleichsweise günstig zu installieren ist und zudem großzügig gefördert wird.

Eine interessante Alternative für Gebäude mit einem hohen Wärmebedarf (wie etwa öffentliche Gebäude, Gewerbebauten oder Wohnsiedlungen) kann die Abwasser-Wärmepumpe sein, eine Sonderform der Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Für Privathaushalte sind die wohl sinnvollsten Alternativen generell aber die Sole-Wasser- und die Luft-Wasser-Wärmepumpe - je nach Präferenz: Auf der Suche nach einer unkomplizierten Lösung, die in der Anschaffung nicht so teuer ist, wird man sich in der Regel für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entscheiden.

Steht etwas mehr Kapital zur Verfügung und ist der höhere Aufwand bei der Erschließung der Wärmequelle kein Hindernis, wird die Wahl wahrscheinlich eher auf die langfristig preisgünstigere Sole-Wasser-Wärmepumpe fallen. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Zur Beheizung eines Passivhauses ist eine Luft-Luft-Wärmepumpe eine passende Lösung, da hier ohnehin eine Lüftungsanlage benötigt wird.

Bedingungen Geeignete Wärmepumpe
Neubau (langfristige Planung) Sole-Wasser-Wärmepumpe
Neubau (unkomplizierte Lösung) Luft-Wasser-Wärmepumpe
Altbau (gedämmt) Luft-Wasser-Wärmepumpe
Passivhaus Luft-Luft-Wärmepumpe

Optionale Kosten

Bild: Wärmepumpe als Klimaanlage
Angenehme Kühlung im Sommer - dank der Wärmepumpe | © PublicDomainArchive / pixabay CC0

Zusätzlich zu den auf jeden Fall anfallenden Kosten - für die Wärmepumpe an sich, ihre Installation, die Erschließung der Wärmequelle, Betrieb und Wartung - können bei Sonderwünschen weitere Kosten entstehen.

Hierzu zählen etwa die Nutzung der Wärmepumpe als Klimaanlage, eine smarte Steuerung oder die Ergänzung durch eine Photovoltaik-Anlage. Und auch die Aufstellung einer Luft-Wärmepumpe im Innern des Hauses kann die Kosten nach oben treiben.

Ergänzungen / optionale Kostenfaktoren Geeignete Wärmepumpen
Aktive Kühlung Luft-Wasser-Wärmepumpe, Sole-Wasser-Wärmepumpe
Passive Kühlung Sole-Wasser-Wärmepumpe, Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Innenaufstellung Luft-Luft-Wärmepumpe, Luft-Wasser-Wärmepumpe
Smarte Steuerung Alle Wärmepumpen
Photovoltaik-Anlage Alle Wärmepumpen


Wärmepumpe als Klimaanlage

Mit einer Wärmepumpe lässt sich ein Haus nicht nur effizient und umweltfreundlich beheizen, sondern die entsprechende Technik vorausgesetzt, auch kühlen. Hierbei unterscheidet man aktives und passives Kühlen. Aktive Kühlung ist mit Luft-Wasser- sowie Sole-Wasser-Wärmepumpen möglich. Hierbei wird der Wärmepumpenkreislauf umgekehrt. Der Raumluft wird so aktiv Wärme entzogen.

Zur passiven Kühlung lassen sich nur Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen einsetzen. Die Wärme aus dem Haus wird bei dieser Lösung über den Wärmetauscher ans Erdreich bzw. ans Grundwasser abgegeben, indem mittels eines zusätzlichen Ventils die Wärmepumpe „umgangen“ wird. Bei der aktiven Kühlung fallen tendenziell höhere Kosten für Anschaffung und Betrieb an. Dafür ermöglicht sie aber auch eine stärkere Kühlung sowie individuelle Regelbarkeit.

Die passive Kühlung („natural cooling“ genannt) hingegen ist zwar weniger stark, dafür jedoch simpler umzusetzen und dadurch günstiger in der Anschaffung. Außerdem entstehen keine zusätzlichen Betriebskosten, da der Kompressor nicht verwendet wird. Kühlung mittels Wärmepumpe ist eine sehr kostengünstige (pro Sommer kostet sie lediglich rund 20 Euro) und umweltfreundliche Lösung.

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Quelle: © Haus & Co. / youtube.com

Innenaufstellung

Es kann Gründe geben, eine Luft-Wärmepumpe nicht im Außenbereich, sondern innen im Haus aufzustellen, beispielsweise im Keller oder Hauswirtschaftsraum. Auf diese Weise vermeidet man eine Geräuschbelästigung der Nachbarschaft und stört auch nicht die Optik des Gartens.

Eine Luft-Wärmepumpe in Innenaufstellung benötigt Luftkanäle, um die Außenluft zur Pumpe und wieder nach draußen zu führen. Es sind also Durchbrüche durch die Hauswand nötig, außerdem muss das Fundament eben sein. Zudem können Lärmschutzmaßnahmen die Kosten erhöhen, wenn etwa die Installation einer Schallschutztür oder von Schwingungsdämpfern nötig wird.

Smarte Steuerung

Bild: Wärmepumpe Smart Home
Auch für Wärmepumpen eine gute Ergänzung: Smarte Steuerung der Heizung | © hutti / pixabay CC0

Smarte Lösungen halten in immer mehr Bereichen Einzug. Die smarte Heizungssteuerung, auch „Smart Heating“ genannt, ist Teil des Smart Home und erlaubt eine automatisierte (mittels Sensoren) und/oder per App oder Computer „ferngesteuerte“ Regelung der Heizung.

Moderne Wärmepumpen sind in der Regel internetfähig. Sie sind daher problemlos als Smart-Home-Heizung nutzbar. Die Verbindung mit dem heimischen Netzwerk erfolgt über WLAN oder Kabel und ermöglicht nicht nur eine Steuerung innerhalb dieses Netzwerks, sondern darüber hinaus von unterwegs aus, im Regelfall mittels einer App.

Und auch ein Fernzugriff für den Techniker ist möglich, der so etwa kleinere Probleme beheben kann, ohne selbst vor Ort sein zu müssen. Wärmepumpen kann man zudem über diese Technik auch als Endverbraucher bequem überwachen oder Einstellungen vornehmen. Sogar die grafische Darstellung des Energieverbrauchs ist möglich. Und: Die Kosten für den Einstieg ins Smart Home sind überschaubar. Eine Grundausstattung ist bereits ab rund 200 Euro zu haben.

Photovoltaik-Anlage

Eine gute Ergänzung zur Wärmepumpe ist eine Photovoltaik-Anlage. Diese kann aus der Sonnenenergie den Strom gewinnen, der für den Betrieb einer Wärmepumpe nötig ist (und natürlich auch das restliche Haus mit Strom versorgen), und somit einen klimaneutralen Betrieb der Wärmepumpe ermöglichen. Der Preis für eine solche Anlage setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen (Solarmodule, Wechselrichter, Montage; wenn gewünscht Stromspeicher) und richtet sich nach Größe, Leistungsbedarf sowie Technik der Anlage.

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus müssen Sie im Neubau rund 8.000 Euro einkalkulieren. Möchten Sie den erzeugten Strom jederzeit flexibel nutzen, wird außerdem ein Stromspeicher benötigt. Hier ist aktuell noch mit Kosten von etwa 14.000 Euro zu rechnen, die Preise dürften in den nächsten Jahren aber auf ein günstigeres Niveau sinken. Je nach Ausstattung betragen die Kosten für eine durchschnittliche Photovoltaik-Anlage derzeit also etwa 8.000 bis 22.000 Euro.

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