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Allgemeines zur Lüftungsanlage

Lüftungsanlagen sorgen automatisch für einen fortlaufenden Luftaustausch, indem sie verbrauchte Luft aus Innenräumen absaugen, nach draußen leiten und gleichzeitig frische Außenluft ins Haus saugen. Über verschiedene Filtermechanismen können außerdem Luftfeuchtigkeit, Allergene und Gerüche aus der Luft gefiltert werden, um die Luftqualität stark zu verbessern und die Schimmelbildung zu vermeiden.

Neben einer Verbesserung der Luftqualität können moderne Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung außerdem zu einer Senkung der Heizkosten beitragen. Gleichzeitig versorgt eine kontrollierte Wohnraumlüftung das Haus viel verlässlicher mit Frischluft als eine manuelle Fensterlüftung. So wird Schimmelbildung vorgebeugt und immer ein gutes Raumklima gewährleistet, ohne wertvolle Wärme „aus dem Fenster“ zu lüften.

Arten von Lüftungsanlagen

Lüftungsanlagen unterscheiden sich in ihrer konkreten Bauart und die Ausstattung ist häufig von individuellen Anwendungsbeispielen abhängig. Im Allgemeinen unterscheidet man jedoch zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen.

Zentrale Lüftungsanlage

Bild: Lüftungsanlage zentral
Die zentrale Lüftungsanlage versorgt das ganze Gebäude | © timJ / unsplash.com CC0

Die zentrale Lüftungsanlage besteht aus einem großen zentralen Ventilator, welcher über ein Netz aus Lüftungskanälen die einzelnen Zimmer im Gebäude belüften kann.

Die jeweiligen Lüftungskanäle lassen sich hierbei durch schall- und luftdichte Abluftklappen öffnen oder schließen. Auf diese Weise lässt sich genau steuern, welche Räume zu welchem Zeitpunkt belüftet werden.

Da eine zentrale Lüftungsanlage ein ganzes Netz aus Lüftungskanälen benötigt, ist die Installation besonders in Neubauten sinnvoll. Hier können Sie äußerst effizient für frische Luft sorgen und die Heizkosten um ein beträchtliches Maß senken. Ein nachträglicher Einbau in bestehende Gebäude kann sich hingegen als komplex und sehr kostenintensiv gestalten, muss also genau durchdacht und geplant werden.

Vorteile Nachteile
Einfach zentral steuerbar Anschaffung sehr kostenintensiv
Besonders energieeffizient Installation in Altbauten problematisch
Einzelne Räume regulierbar Wartungsaufwand recht hoch

Dezentrale Lüftungsanlage

Dezentrale Lüftungsanlagen bestehen häufig nur aus einzelnen Lüftungskanälen, die ein einzelnes Zimmer mit der Außenluft oder einem Abluftschacht verbinden. Auf diese Weise kann die Luftqualität in Räumen, welche besonders häufig gelüftet werden müssen, verbessert werden.

Besonders sinnvoll ist die Installation deshalb in Feuchträumen wie dem Badezimmer oder der Küche. Aufgrund der einfachen Installation lassen sich dezentrale Lüftungsanlagen auch gut in Altbauten nachrüsten, ohne große Kosten zu verursachen. Eine einheitliche Klimatisierung des gesamten Gebäudes lässt sich über eine dezentrale Lüftungsanlage jedoch nicht erreichen.

Vorteile Nachteile
Anschaffung ist kostengünstig Nur in einzelnen Räumen einsetzbar
Installation in Altbauten unproblematisch Vergleichsweise geringe Energieeffizienz
Individuelle Steuerung möglich

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung können einen großen Teil der Wärmeenergie aus der Abluft aufnehmen und mit dieser die frische Zuluft vorwärmen. Auf diese Weise kann die Energieeffizienz des Gebäudes stark gesteigert werden, was zu einer deutlichen Verringerung der Heizkosten führt. Eine moderne Lüftungsanlage mit aktiver Wärmerückgewinnung kann so bis zu 90 Prozent der Wärme aus der Abluft wiederverwerten.

Der Zusatz „aktiv“ bedeutet, dass die Lüftungsanlage mit einer Wärmepumpe ausgestattet ist, welche der Abluft ihre Wärme nicht nur entzieht, sondern diese auf ein höheres Niveau bringt. Demgegenüber nutzt eine Lüftungsanlage mit passiver Wärmerückgewinnung lediglich einen Wärmetauscher, um die Wärme aus der Abluft auf die Zuluft zu übertragen. Die Heizleistung ist so zwar geringer, dafür wird aber auch besonders wenig Energie benötigt.

Wärmepumpe in Kombination mit Lüftungsanlage

Bild: Brauchwasser-Wärmepumpe Abwärme
Eine gute Kombination: Wärmepumpe und Lüftungsanlage | © musiking / pixabay.com

Die Kombination der Lüftungsanlage mit einer Wärmepumpe lohnt sich vor allem bei einem zentralen Lüftungssystem. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Wärme aus der Abluft wiederzuverwerten.

Eine einfache und relativ kostengünstige Variante ist die Nutzung einer Brauchwasser-Wärmepumpe. Diese nutzt die Abwärme der Lüftungsanlage, um Trinkwasser zu erwärmen, das z. B. zum Duschen oder Abwaschen verwendet werden kann.

Wenn Sie das Projekt größer anlegen möchten, können Sie die Lüftungsanlage auch mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Heizung kombinieren. Wenn man die warme Abluft über den Verdampfer der Wärmepumpe strömen lässt, kann deren Effizienz gesteigert werden. Und wenn Sie dieses Szenario zudem um einen Trinkwasserspeicher ergänzen, kann das System auch noch die Warmwasserbereitung übernehmen.

Lüftungsanlage im Neubau

Gerade in gut gedämmten und isolierten Neubauten kommt es zu keinem natürlichen Luftaustausch zwischen Wohnraumluft und Außenluft. In diesem Fall ist eine Lüftungsanlage unverzichtbar, um der Ansammlung von Feuchtigkeit und Schadstoffen im Wohnraum vorzubeugen. Bei der Planung eines Neubaus gibt es also einige Aspekte zu beachten.

Ist der Einbau Pflicht?

Bild: DIN-Norm Lüftungsanlage
Beim Thema Lüftung ist die DIN 1946-6 die Bezugsnorm | © succo / pixabay.com

Bei der Erstellung eines Lüftungskonzeptes für einen Neubau gibt es ganz bestimmte Regularien zu beachten. Zentral ist hierbei die Lüftung in vier Stufen nach der Norm DIN 1946-6. Mit dieser Regelung soll sichergestellt werden, dass sowohl der passive Feuchteschutz, als auch die aktive Stoßlüftung bei Intensivnutzung ausreichend stattfinden können.

Bei einem gut isolierten Neubau ist der Einbau einer Lüftungsanlage also beinahe unvermeidbar. Nur auf diese Weise können die Ansprüche an ein Lüftungskonzept nach der DIN-Norm erreicht werden. Sollte das Lüftungskonzept diesen Ansprüchen nicht entsprechen, kann es zu Problemen mit der Baugenehmigung kommen.

Schimmel ohne Lüftungsanlage?

Es lässt sich natürlich nicht pauschal behaupten, dass es in jedem Neubau ohne Lüftungsanlage zu Schimmel kommen würde. Der Gesetzgeber geht jedoch auf Nummer sicher und verpflichtet alle Personen bei Neubau oder umfassender Sanierung zur Einhaltung der DIN-Normen. Nur so kann abschließend sichergestellt werden, dass alle Neubauten vor Schimmel und Schadstoffbildung geschützt sind.

Übliche Preise für ein Einfamilienhaus

Die genauen Preise für eine Lüftungsanlage sind zwar von Modell und Hersteller abhängig, bei einer zentralen Lüftungsanlage kann jedoch mit Anschaffungs- und Installationskosten von mindestens 8.000 Euro gerechnet werden. Die laufenden Kosten für eine zentrale Lüftungsanlage belaufen sich dann auf weitere 150 Euro pro Jahr. Die zentrale Lüftungsanlage in Kombination mit Wärmepumpe spart jedoch auch Heizkosten ein, sodass die Installation auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist.

Die dezentrale Lüftungsanlage ist bezüglich Anschaffung und laufender Kosten zwar deutlich günstiger, allerdings sind auch die eingesparten Heizkosten geringer und es lassen sich nur einzelne Räume belüften. Bei der Anschaffung können Sie Kosten ab 2.500 Euro erwarten und die laufenden Kosten betragen etwa 10 Euro pro Jahr.

Anlagetyp Anschaffungskosten Laufende Kosten (jährlich)
Zentrale Lüftungsanlage ab 8.000 € ca. 150 € abzgl. eingesparter Heizkosten
Dezentrale Lüftungsanlage ab 2.000 € ca. 10 €

Unsere Empfehlung

Beim Bau eines neuen und gut gedämmten Gebäudes lässt sich definitiv die zentrale Lüftungsanlage mit aktiver Wärmerückgewinnung empfehlen. Noch während der Gebäudeplanung kann ein praktisches und individuell zugeschnittenes Lüftungskonzept entworfen werden, welches dazu beiträgt, Schimmel zu vermeiden und Heizkosten zu sparen.

Sollten Sie einen Altbau sanieren, so ist ein dezentrales Lüftungssystem möglicherweise die bessere und kostengünstigere Lösung. Hierbei empfiehlt sich die Installation von Lüftungsgeräten besonders in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit und unangenehmen Gerüchen. Typische Räume für eine Lüftungsanlage sind in diesem Zusammenhang Küche, Badezimmer und Schlafzimmer.

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Quelle: © Bauen und Wohnen / youtube.com

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