Hinweis: Angaben zu Förderungen sind möglicherweise nicht mehr aktuell. Verbindliche Infos erhalten Sie direkt beim BAFA oder der KfW.

Heizkessel gesucht?

kostenlose Angebote | regionale Betriebe | 100% unverbindlich

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines zum Heizkessel

Heizkessel gehören zu den wichtigsten Bestandteilen der meisten konventionellen Heizungen. Sie verbrennen Öl, Gas oder Holz und erzeugen dabei Wärmeenergie für das Eigenheim, die dann mit Wasser als Trägermedium im ganzen Haus verteilt wird. Außerdem gibt es noch Heizöfen, die einzelne Räume beheizen, indem sie die aus der Verbrennung gewonnene Wärme direkt an die Raumluft abgeben.

Rund um die Kesselkammer befinden sich Rohrleitungen, in denen eine Flüssigkeit, in der Regel Wasser, die thermische Energie der Verbrennung aufnimmt und in das Heizsystem überführt. Verschiedene Heizkessel-Typen unterscheiden sich also je nach Art des Brennstoffes sowie seiner Beschaffenheit (flüssig, gasförmig, fest).

Heizkessel werden traditionell vor allem mit Öl- und Gasheizungen genutzt. Inzwischen findet man sie aber auch bei den verschiedenen Holzheizungen, die in Zeiten steigender Öl- und Gaspreise zunehmend als Alternative eingesetzt werden. Historisch muss dann noch zwischen den Varianten Konstanttemperaturkessel, Niedertemperaturkessel sowie Brennwertkessel unterschieden werden, die jeweils deutlich effizienter als ihre Vorgänger waren.

Alle Heizkessel-Typen - Übersicht

Bild: Heizkessel Typen Übersicht
Der Standardkessel ist veraltet | © MichaelGaida / pixabay CC0

Alle Heizkessel-Typen haben ihre eigene Geschichte. Im Laufe der letzten Jahrzehnte gab es grundsätzlich einige maßgebliche technische Weiterentwicklungen beim Heizen. Der Feststoff-Ofen wurde abgelöst vom Konstanttemperaturkessel, der bis zur Ölkrise 1979 die fortschrittlichste Alternative darstellte und in Kombination mit Heizkörpern als Zentralheizung betrieben wurde.

Konstanttemperaturkessel mussten allerdings durchgehend mit einer hohen Temperatur betrieben werden, um zu verhindern, dass das im Brennstoff enthaltene Wasser kondensiert. Sonst wären aggressive Säuren freigesetzt worden, die zu Korrosion geführt und so den Kessel beschädigt hätten.

In den 1980er-Jahren wurde dieser wiederum vom Niedertemperaturkessel abgelöst, der mit einem Nutzungsgrad von ungefähr 85 Prozent im Vergleich zum Konstanttemperaturkessel mit einem Nutzungsgrad von ca. 70 Prozent eine bessere Alternative war. Durch die Brennwerttechnik änderte sich das Bild später noch einmal grundlegend.

Mit einem Nutzungsgrad von über 100 Prozent ist der Brennwertkessel bis heute für konventionelle Heizungen (und auch Holzheizungen) die modernste Variante. Er verwertet die Brennstoffe optimal, indem er sich zusätzlich die Wärmeenergie zunutze macht, die bei der Kondensation des in den Abgasen enthaltenen Wassers entsteht. Die folgende Tabelle zeigt die drei gängigsten Heizkessel-Typen sowie ihre Eigenschaften und die jährlichen Heizkosten:

Kesseltyp Erläuterung Besonderheiten Nutzungsgrade Heizkosten
Konstanttemperaturkessel Temperatur im Betrieb dauerhaft hoch und keine Einstellmöglichkeit für die Nachtabsenkung Werden nicht mehr hergestellt! 70 % 3.000 €
Niedertemperaturkessel Können mit Temperaturen von bis zu 35 °C arbeiten; allerdings dürfen neue Geräte in der Regel nicht mehr hergestellt werden Werden nicht mehr hergestellt! 85 % 2.000 €
Brennwertkessel Gewinnen die im Abgas gespeicherte Wärme, wenn die Rücklauftemperatur des Heizsystems unter 55 °C liegt Kosten inklusive Einbau: 6.000 - 9.000 € > 100 % 1.800 €

Konstanttemperaturkessel

Bild: Heizung Kessel Wartung
Der Brennwertkessel punktet mit hohen Nutzungsgraden | © Crystal Kwok / unsplash.com CC0

Der Konstanttemperaturkessel ist der älteste der drei Typen; er wird nicht mehr hergestellt. Er muss sogar, wenn er älter als 30 Jahre ist, meist ausgetauscht werden.

Eine Modernisierung des Gerätes empfiehlt sich nicht, da der Dauerbetrieb zu hohen Heizkosten führt und die Umwelt stärker belastet als nötig. In einem ungedämmten Altbau erzeugt der Standardkessel bei einem Wärmebedarf von 35.000 Kilowattstunden (kWh) Heizkosten in Höhe von etwa 3.000 Euro.

Bei diesem Heizkessel fehlt die Möglichkeit zur Regulierung des Betriebs. Daraus folgt, dass der Kessel permanent heizt, was die Heizkosten in die Höhe treibt. Außerdem hat der Standardkessel einen relativ geringen Nutzungsgrad von circa 70 Prozent, wohingegen der Brennwertkessel einen Nutzungsgrad von über 100 Prozent vorweisen kann, wenn die Anlage entsprechend gut eingestellt ist, da die Wärme der Abgase genutzt wird.

Niedertemperaturkessel

Der Niedertemperaturkessel wird ebenfalls nicht mehr hergestellt, ist allerdings bislang nicht verboten und wird zum Beispiel bei Gasthermen weiterhin verwendet, weil sonst komplette Mehrfamilienhäuser auf einmal auf Brennwert-Technik umgestellt werden müsste. Hier ist mit Anschaffungskosten von 5.000 bis 7.000 Euro sowie jährlichen Heizkosten von circa 2.400 Euro zu rechnen. Beim Niedertemperaturkessel passt sich die Vorlauftemperatur der Außentemperatur an.

Somit läuft er zumindest im Vergleich zum Konstanttemperaturkessel nicht die ganze Zeit auf Hochtouren. Die beiden alten Kessel-Typen werden mittlerweile nicht mehr hergestellt, da die Brennwerttechnik sie aus ökonomischer und ökologischer Sicht abgelöst hat. Dennoch können Niedertemperaturkessel weiter genutzt werden. Anders sieht das bei den Konstanttemperaturkesseln aus: nach GEG müssen alle Kessel spätestens nach 30 Jahren ausgetauscht werden.

Brennwertkessel

Die Brennwerttechnik hat weitestgehend den traditionellen Konstanttemperaturkessel, aber auch den Niedertemperaturkessel, abgelöst. Der Nachteil bei diesen veralteten Kesseln sind die hohen Abgastemperaturen, die dadurch entstehen, dass zum Beispiel der Standardkessel konstant bei 70 bis 90 Grad Celsius läuft, egal ob Wärme benötigt wird oder nicht.

Der Brennwertkessel entspricht dem heutigen Stand der Technik und arbeitet mit einem Nutzungsgrad von über 100 Prozent, indem er die Abgase nutzbar macht. Die Wärme, die bei der Kondensation der Abgase entsteht, kann zum Heizen verwendet werden. Notwendig sind jedoch eine Schornsteinsanierung sowie der Einbau eines Wasserablaufs.

Durch die hohen Einsparungen beim Austausch im ungedämmten Altbau betragen die Heizkosten im Betrieb, etwa 2.200 Euro im Jahr. Dadurch amortisieren sich die Kosten bei der Anschaffung innerhalb weniger Jahre, wenn die gesamte Anlage inklusive hydraulischem Abgleich gut eingestellt ist. Deswegen bevorzugen viele Hausbesitzer diese Technologie, die mit 6.000 bis 9.000 Euro auch noch eine der günstigeren Varianten bei der Anschaffung einer neuen Heizung ist.

Pflicht zum Kesseltausch?

Bild: Austausch-Pflicht Heizkessel
Alte Kessel austauschen! | © Foto-Rabe / pixabay CC0

Laut GEG gibt es in Deutschland eine Pflicht für den Kesseltausch für alte Konstanttemperaturkessel (auch Standard-Heizkessel genannt), die älter als 30 Jahre sind. Sie können das Alter des Kessels am Typenschild der Heizung ablesen oder im Protokoll des Schornsteinfegers nachsehen: Entscheidend ist das Baujahr des Wärmetauschers.

Wichtig ist: Manche Ü-30-Heizung darf aber weiterlaufen! Stichtag ist der 1. Februar 2002. Wer schon vor diesem Datum im eigenen Ein- oder Zweifamilienhaus gewohnt hat, untersteht dieser Pflicht nicht. Wer allerdings heutzutage ein Haus kauft, dessen Heizkessel ausgetauscht werden muss, ist verpflichtet, dies innerhalb von zwei Jahren nach Kauf zu erledigen.

Modernere Heizkessel (Brennwert oder Niedertemperatur) sowie Heizungen mit über 400 Kilowatt (kW) Leistung in Mehrfamilienhäusern müssen hingegen nicht verpflichtend ausgetauscht werden. Dennoch ist es nahezu immer sinnvoll, den Heizkessel nach 15 bis 20 Jahren auszutauschen. Die Ersparnis und die geringere Fehleranfälligkeit durch die bessere Technologie sorgen für eine schnelle Amortisierung der Investition.

Bester Zeitpunkt für den Kesseltausch

Es gibt einige Anzeichen dafür, wann Sie Ihren Heizkessel austauschen sollten:

  • Laufzeit von über 15 Jahren (z. B. von Niedertemperatur- zu einem Brennwertkessel)
  • Betriebstemperaturen von über 200 °C
  • Abgasverlust von über 11 % (Schornstein)

Tipp: Wenn man im Frühjahr oder Sommer den Kessel tauscht, gibt es Herstellerrabatte von 250 bis 500 Euro. Handwerker haben häufig im Sommer mehr Kapazitäten, weil weniger Heizungsdefekte und Notfälle vorkommen als in den kalten Wintermonaten. Das beschleunigt den Austausch!

Das könnte Sie auch interessieren

Bild: Heizungsbauer

Fachbetriebe für Heizungsbau in Deiner Nähe

Bild: Erneuerbare Wärme Nachhaltigkeit

Wie Sie Ihr Zuhause mit erneuerbarer Wärme heizen

Bild: Ratgeber Heizungen

Der Ratgeber für Ihren Heizungskauf