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Inhaltsverzeichnis

Aufbau und Funktionsweise der Pelletheizung

Die Pelletheizung ist eine Verbrennungsheizung und ähnelt daher im Aufbau Ölheizungen oder Gasheizungen. Das Kernstück der Pelletheizung bildet der Heizkessel mit Brennwerttechnik. In ihm werden die Pellets mithilfe eines Heizgebläses angefeuert und verbrannt. Die Befüllung des Kessels mit Pellets findet gewöhnlich vollautomatisch statt. Damit dies möglich ist, braucht die Pelletheizung eine Förderschnecke oder einen sogenannten Maulwurf.

Diese verbinden den Pelletkessel mit dem Pelletlager, das auch als Pelletsilo bezeichnet wird und fördern die Pellets vom Silo in den Heizkessel, wo sie verbrannt werden. Der Verbrennungsvorgang findet quasi rückstandsfrei statt. Die wenigen Rückstände werden in einem Aschebehälter gesammelt und ca. einmal monatlich entsorgt. Im Unterschied zur Ölheizung benötigt die Pelletheizung allerdings noch einen Pufferspeicher, um wirtschaftlich betrieben werden zu können.

Bild: Aufbau einer Pelletheizung
Schematische Darstellung einer Pelletheizung | © Energieheld

Vorteile, Nachteile und Einsatzbereiche

Bild: Holzpellets Lagerung
Sie können Pellets in großen Mengen kaufen | © Uschi_Du / pixabay.com CC0

Die Pelletheizung bietet viele Vorteile. Dazu gehört, dass man mit ihr preiswert und umweltfreundlich heizen kann. Die Anschaffung der Heizung unterliegt daher Möglichkeiten der finanziellen Förderung seitens des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Zu ihren Nachteilen gehört allerdings, dass sie wegen des aufwendigen Fördersystems und des großen Pelletlagers recht teuer ist. Außerdem muss man einen mindestens 3 m2 großen Raum als Pelletlager einrichten, was ohne Keller fast unmöglich ist, und den Aschebehälter regelmäßig leeren.

Am besten geeignet ist die Pelletheizung für Gebäude mit hohem Wärmebedarf, denn unter Volllast arbeitet sie am effizientesten. Dazu gehören große Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser sowie schlecht gedämmte Altbauten und gewerblich genutzte Gebäude.

Vorteile einer Pelletheizung Nachteile einer Pelletheizung
Umweltfreundliche Art zu heizen Hohe Anschaffungskosten
Hohe staatliche Förderung
Pelletsilo kann in Eigenregie gebaut werden Hoher Platzbedarf für Pelletlagerung
Erfüllt die Vorgaben des GEG dauerhaft

Sinnvoller Wärmebedarf für eine Pelletheizung

Um eine Pelletheizung wirtschaftlich betreiben zu können, braucht es einen entsprechend hohen Wärmebedarf. Denn die Pelletheizung arbeitet unter Volllast am effizientesten. Sicherlich ist die Auslastung auch eine Frage der Dimensionierung der Heizung.

Der Wärmebedarf sollte mindestens bei ca. 24.000 Kilowattstunden pro Jahr für ein 140 Quadratmeter großes Haus liegen. Richtig rentabel und effizient arbeitet eine Pelletheizung aber eigentlich erst bei einer Bedarfslage von 30.000 Kilowattstunden pro Jahr und mehr. Meist findet man solche Bedingungen eher in Altbauten als in Neubauten.

Kosten, Förderung und Wirtschaftlichkeit

Die Kosten für die Anschaffung einer Pelletheizung können mit ca. 20.000 Euro veranschlagt werden. Es gibt zwar auch preiswertere Modelle auf dem Markt, aber grundsätzlich sollte man auf ein Produkt eines Markenherstellers zurückgreifen, um unliebsamen Überraschungen aus dem Weg zu gehen.

Kosten mit Anschaffung und Einbau

Die Kosten für die Montage (4.000 Euro) sind in den Anschaffungskosten von 20.000 Euro bereits mit enthalten. Dazu zählen außerdem die Kosten für den Kombispeicher (2.000 Euro), das Pelletsilo samt Fördersystem (3.500 Euro) sowie die Brennwerttechnik (1.500 Euro). Der Kessel als Herzstück schlägt inklusive Installationsmaterial mit 9.000 Euro zu Buche. Alle genannten Kosten sind allerdings Näherungswerte, von denen Ihre tatsächlichen Ausgaben im Detail abweichen können.

Bauteil Kosten
Kombispeicher 2.000 €
Brennwerttechnik / Schornstein 1.500 €
Silo + Förderschnecke 3.500 €
Montage 4.000 €

Förderung für die Pelletheizung

Bild: Antrag Förderung für Pelletheizung
Staatliche Förderung sollte rechtzeitig beantragt werden | © Wesley Tingey / unsplash.com CC0

Für die Förderung von Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien , wie der Pelletheizung, ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuständig. Die Mindestförderung in Neubauten liegt seit Januar 2020 bei 35 Prozent der förderfähigen Kosten.

Eine weitere Möglichkeit, um die hohen Anschaffungskosten zu bewältigen, ist die Inanspruchnahme eines Kredits der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Hier bietet sich vor allem das Neubauprogramm KfW 153 „Energieeffizient Bauen” an. Das Programm umfasst einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 120.000 Euro inklusive eines Tilgungszuschusses von höchstens 25 Prozent der Kreditsumme, also maximal 30.000 Euro. Es lässt sich darüber hinaus mit der Förderung des BAFA kombinieren.

Im Gebäudebestand erhalten Sie ebenfalls 35 Prozent der förderfähigen Kosten. Auch hier muss die Anlage eine Nennleistung von 5 Kilowatt haben und es muss ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden. Wenn Sie Ihre alte Ölheizung durch eine Pelletheizung ersetzen, können Sie von der sogenannten Austauschprämie profitieren. Dann erhöht sich der Fördersatz noch einmal um bis zu 15 Prozentpunkte. 40 Prozent der förderfähigen Kosten erhalten Sie, wenn Sie sich einen Hybrid aus Pelletheizung und Gas-Brennwertheizung anschaffen und 45 Prozent, wenn Sie ausschließlich eine Pelletheizung nutzen.

Alternativ gibt es auch noch die Möglichkeit, eine Pelletheizung im Rahmen einer Effizienzhaus-Sanierung von der KfW fördern zu lassen. Hier können Sie entweder den Zuschuss KfW 430 oder den Kredit KfW 151 nutzen. Dabei erhalten Sie einen Zuschuss von 40 Prozent der förderfähigen Kosten bzw. der Kreditsumme von 120.000 Euro - also maximal 48.000 Euro. Eine Kombination der Programme KfW 430 und KfW 151 untereinander oder mit der Förderung des BAFA ist nicht möglich.

Programm Förderart Förderhöhe Heizung
BAFA "Heizen mit erneuerbaren Energien" Zuschuss 35 % der förderfähigen Kosten
BAFA "Austauschprämie Ölheizung" Zuschuss 40 % der förderfähigen Kosten bei Umstellung auf Gas-Hybridheizung, 45 % bei Wärmepumpe, Biomasseheizung oder EE*-Hybridheizung
KfW 151 "Energieeffizient Sanieren" Kredit Bis zu 120.000 € für Effizienzhaus-Sanierung, bis zu 40 Prozent der Kreditsumme, maximal 48.000 € Tilgungszuschuss
KfW 153 "Energieeffizient Bauen" Kredit Bis zu 120.000 € für Neubau Effizienzhaus, bis zu 25 Prozent der Kreditsumme, maximal 30.000 € Tilgungszuschuss
KfW 167 "Energieeffizient Sanieren - Ergänzungskredit" Kredit Bis zu 50.000 €
KfW 430 "Investitionszuschuss" Zuschuss Bis zu 40 % der förderfähigen Kosten von höchstens 120.000 € für Effizienzhaus-Sanierung, maximal 48.000 €
KfW 431 "Zuschuss Baubegleitung" Zuschuss 50 % der förderfähigen Kosten, maximal 4.000 €

*Erneuerbare Energien

Antragstellung - das sollten Sie beachten

Um eine Förderung des BAFA zu bekommen, ist eine korrekte Antragstellung vonnöten. Wichtig ist vor allem, dass Sie den Antrag für Ihre Pelletheizung stellen, bevor diese eingebaut wird. Dabei gilt bereits die vertragliche Auftragsvergabe als Baubeginn. Nachträglich eingereichte Anträge werden nicht berücksichtigt. Auch für die Förderung der KfW muss der Antrag vor Baubeginn gestellt werden - in Zusammenarbeit mit einem Energieberater. Im Falle eines Kredites müssen Sie diesen über ein Finanzinstitut Ihrer Wahl beantragen. Nach Abschluss der Arbeiten kann die Förderung ausgezahlt bzw. mit dem Kredit verrechnet werden.

Wirtschaftlichkeit einer Pelletheizung

Bevor man sich für seinen Neubau eine Heizung anschafft, die 25 bis 30 Jahre betrieben wird, sollte man einmal ihre Wirtschaftlichkeit mit der anderer vergleichen. Für eine Pelletheizung bezahlt man in einem 140 Quadratmeter großen Einfamilienhaus-Neubau mit einem jährlichen Wärmebedarf von 7.200 Kilowattstunden pro Jahr ca. 400 Euro reine Heizkosten. Weitere 300 Euro kommen für die Wartung hinzu, sodass ca. 700 Euro Betriebskosten pro Jahr anfallen.

Mit einer Wärmepumpe ist man im Vergleich also eindeutig besser aufgestellt. Aber auch im Vergleich mit der Hackschnitzelheizung schneidet die Pelletheizung etwas schlechter ab, auch wenn Erstere einen höheren Anschaffungspreis hat. Verglichen mit einem Scheitholzvergaser schneidet die Pelletheizung sogar deutlich schlechter ab. Der Scheitholzvergaser ist jedoch ein Nischenprodukt, das mit viel Aufwand betrieben werden muss.

Heizung Kosten gesamt (Anschaffung, Installation und Betrieb) Jahr 1 Jahr 5 Jahr 10 Jahr 15 Jahr 20 Jahr 25
Sole-Wasser-Wärmepumpe 18.900 € 27.000 € 38.700 € 52.200 € 67.800 € 85.900 €
Pelletheizung 22.200 € 31.400 € 44.700 € 60.000 € 77.800 € 98.400 €
Hackschnitzelheizung 23.900 € 32.200 € 44.100 € 57.900 € 73.900 € 92.300 €
Scheitholzvergaser 11.900 € 20.200 € 32.100 € 45.800 € 61.700 € 80.000 €

Über Pellets und den Pellet-Verbrauch

Bild: Betrieb mit Holzpellets
Pellets bestehen aus zerkleinertem Holz, z. B. aus der Forstwirtschaft | © Antranias / pixabay.com

Pellets werden aus Holzresten der Forstwirtschaft, des Gartenbaus und holzverarbeitender Betriebe gewonnen. Sie bestehen aus zerkleinertem Holz, das zu kleinen Kügelchen zusammengepresst wurde. Beim Heizen mit Holz spielt die Feuchtigkeit des Holzes eine wichtige Rolle, denn sie beeinflusst den Heizwert des Brennstoffes.

Je höher der Wassergehalt, desto niedriger der Heizwert und desto mehr Pellets werden gebraucht. Das bedeutet, dass der Betrieb unwirtschaftlicher wird. Zudem tun sich Holzheizungen generell mit feuchtem Holz schwer. Deshalb ist es wichtig, Pellets zu kaufen, deren Feuchtigkeitsgehalt kompatibel mit der Pelletheizung ist und einen wirtschaftlichen Betrieb zulässt. Zu empfehlen sind Pellets, die der österreichischen Norm ÖNORM M7135 entsprechen.

So viele Tonnen Pellets benötigen Sie pro Jahr

Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie viele Pellets man pro Jahr braucht und wie viel Platz diese einnehmen, wollen wir Ihnen einmal einen Überblick verschaffen. In einem gut gedämmten Neubau hat man mit 4 Personen einen Wärmebedarf von ca. 7.200 Kilowattstunden jährlich.

Um diesen Wärmebedarf zu decken, benötigt man pro Jahr ungefähr 1,4 Tonnen Pellets. Das entspricht 2,8 Kubikmetern. Bei einem Wärmebedarf von 30.000 Kilowattstunden im Jahr braucht man ungefähr 5,9 Tonnen und ein Silo mit einer Größe von etwa 12 Kubikmetern, um diese trocken zu lagern.

Unsere Empfehlung zur Pelletheizung

Bild: Tipp zur Pelletheizung
In puncto Umweltfreundlichkeit ist die Pelletheizung vorne mit dabei | © Scottslm / pixabay.com

Aus Perspektive des Umweltschutzes ist die Pelletheizung zweifelsfrei eine gute Option. Wirtschaftlich sinnvoll ist diese Entscheidung jedoch nicht wirklich, denn Neubauten sind sehr gut gedämmt. Darüber hinaus verfügen sie meist über eine Fußbodenheizung, sodass Wärmepumpen hier effizienter sind.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Pelletheizung nur zu empfehlen, wenn das Gebäude entsprechend groß ist und einen hohen Wärmebedarf hat oder wenn man dauerhaft besonders günstig an Pellets kommt.

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Quelle: © Studio 47 / youtube.com

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