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Solarthermie fürs Eigenheim

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Inhaltsverzeichnis

Einige Fakten zur Solarthermie

Bild: Solarthermie Vorläufer Brennspiegel
Brennspiegel: Vorläufer der Solarthermie | © StockSnap / pixabay CC0

Die Solarthermie wurde nicht erst im Rahmen der Energiewende erfunden - sie hat eine sehr lange Tradition: Bereits in der Antike finden wir erste Beispiele für die Nutzung der Sonnenenergie, z. B. über Brenn- oder Hohlspiegel.

So wird beispielsweise die olympische Fackel seit der Antike über einen Brennspiegel entzündet. Auch die Nutzung der Sonne zum Beheizen von Häusern (indem man Türen und Fenster Richtung Süden ausrichtete) ist dokumentiert.

Frühe Vorläufer der heutigen Sonnenkollektoren wurden im 18. Jahrhundert entwickelt und das erste Patent für eine Solaranlage im Jahr 1891 vergeben. Mitte der 1970er-Jahre wurden, ausgelöst durch die erste Ölkrise, brauchbare, moderne Konzepte zur Nutzung der Sonnenenergie entwickelt. Moderne Solarthermie-Anlagen erfreuen sich im Rahmen der Energiewende wachsender Beliebtheit. Sie können verwendet werden, um Brauchwasser zu erwärmen oder Heizungen zu unterstützen. Solarthermie-Anlagen zeichnen sich durch ihre universelle Einsetzbarkeit aus.

Solarthermie eignet sich ebenso für private Einfamilienhäuser wie für Mehrfamilienhäuser sowie öffentliche Gebäude - auch Schwimmbäder lassen sich sehr gut mit Solarthermie beheizen. Im Sommer kann man häufig den kompletten Warmwasserbedarf eines Einfamilienhauses über Solarthermie decken - dafür genügt schon eine Kollektorfläche von 5 Quadratmetern. Soll die Solarthermie-Anlage zusätzlich die Heizung unterstützen, muss sie größer ausfallen.

Im Neubau häufig vorgeschrieben

Im Neubau ist Solarthermie in manchen Fällen obligatorisch: Seit dem Jahr 2016 gelten verschärfte Vorgaben für die energetischen Standards in Neubauten. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt unter anderem vor, wie hoch der Wärmeverlust und der Primärenergiebedarf eines Neubaus maximal sein dürfen.

Seit dieser Verschärfung sind konventionelle Heizungen - also mit Öl oder Gas betriebene Brennwertkessel - nicht mehr in der Lage, die entsprechenden Grenzwerte einzuhalten. Für diese Geräte ist daher der Einsatz einer unterstützenden Solarthermie-Anlage vorgeschrieben.

Vorteile der Solarthermie Nachteile der Solarthermie
Umweltschonende Energiequelle Relativ teuer in der Anschaffung
Spart Heizkosten Eingriff in das Dachsystem des Gebäudes
Unabhängigkeit von Energiekonzernen Warmwasserspeicher benötigt Platz
Großes CO2-Einsparpotenzial Abhängigkeit von Wetter bzw. Sonneneinstrahlung
Auch im Winter einsetzbar Anforderungen an Standort und Gebäude
Effiziente Zusammenarbeit mit Brennwertkessel oder Wärmepumpe  
Unkompliziert zu installieren  
Langlebigkeit und geringer Wartungsaufwand  

Funktionsweise, Bauarten und Einsatzbereiche

Bild: Solarthermie Funktionsweise Bauarten
Wie funktioniert eine Solarthermieanlage? | © PhotoMIX-Company / pixabay CC0

Es gibt zwei Arten von Solarthermie-Anlagen: Die kleinere Version dient nur der Warmwasserbereitung, während größer dimensionierte Solarthermie-Anlagen zudem die Heizung unterstützen können. In der Funktionsweise unterscheiden sich diese beiden Varianten nicht - unterschiedlich ist nur die Größe.

Eine Solarthermie-Anlage besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: Kollektoren, Pumpe und Speicher. Die Sonnenstrahlen erwärmen das Wasser in den Kollektoren, die Pumpe transportiert es in den Pufferspeicher. Hier wird die Wärme gespeichert und kann von dort aus über Wärmetauscher an ihren Bestimmungsort geleitet werden.

Es gibt zwei unterschiedliche Typen von Sonnenkollektoren: Flachkollektoren sind die simplere Variante. Sie bestehen aus Kupferrohren und schwarz lackiertem Blech (Absorber genannt). In den Kupferrohren befindet sich ein Wärmeträger, in der Regel Wasser mit einem Frostschutzmittel. Das schwarze Blech absorbiert die Sonnenenergie und gibt die gewonnene Wärme an den Wärmeträger weiter.

Effizienter (aber auch teurer) sind Vakuumröhren-Kollektoren. Diese funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Flachkollektoren, nur dass sich der Absorber in einem evakuierten Glaszylinder befindet. Das Vakuum schirmt den Absorber gegen die Umgebung ab, dadurch wird der Energieverlust minimiert. Der Wärmeträger wird meist mittels einer elektrischen Umwälzpumpe durch das System transportiert („aktive Systeme“). Seltener gibt es passive Systeme: Hier bewegt sich die Flüssigkeit von selbst im System, indem sie sich die temperaturbedingten Dichteunterschiede zunutze macht.

Der Solarspeicher ist ein gut isolierter Wassertank, in dem die gewonnene Wärme zwischengelagert wird und bei Bedarf flexibel genutzt werden kann. Je nach Größe des Tanks kann unterschiedlich viel Energie gespeichert werden. Die verschiedenen Solarthermie-Anlagen verwenden unterschiedliche Arten von Speicher: Eine Solarthermie-Anlage nur zur Warmwasserbereitung braucht einen Warmwasserspeicher. Eine Anlage mit zusätzlicher Heizungsunterstützung nutzt entweder einen zusätzlichen Pufferspeicher oder einen Kombispeicher.

Normalerweise beinhalten Solarthermie-Anlagen zusätzlich einen alternativen Wärmeerzeuger, der einspringt, wenn die Sonnenenergie allein nicht ausreicht, zum Beispiel an Tagen mit wenig Sonneneinstrahlung oder kalten Außentemperaturen. Fällt das Wasser im Speicher unter eine voreingestellte Minimaltemperatur (etwa 55 Grad Celsius), schaltet sich z. B. eine elektrische Heizpatrone, eine Wärmepumpe oder eine Brennwertheizung (mit Gas oder Öl betrieben) ein.

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Quelle: © TAG24 NEWS Deutschland / youtube.com

Solarthermie-Anlagen sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Sie nutzen die regenerative Energie der Sonne, schonen so die Umwelt und sparen gleichzeitig Heizkosten. Allerdings benötigen sie Platz; zudem sind die Anschaffungskosten nicht zu vernachlässigen. Die Vorteile und Nachteile der Solarthermie im Überblick:

Bauart Eigenschaften Kosten
Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung Erwärmt Trinkwasser mittels Sonnenenergie Ab 4.500 €
Relativ geringe Kollektorfläche ausreichend
Benötigt Warmwasserspeicher
Solarthermie-Anlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung Erwärmt Trinkwasser sowie Wasser, mit dem das Heizungssystem gespeist wird Ab 7.500 €
Deutlich größere Kollektorfläche nötig
Benötigt Warmwasserspeicher plus Pufferspeicher oder Kombispeicher

Für Warmwasserbereitung

Bild: Solarthermie Warmwasser
Kostenloses Warmwasser dank Solarthermie | © stevepb / pixabay CC0

Eine Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung kann im Jahresdurchschnitt bis zu 70 Prozent des häuslichen Warmwasserbedarfs decken. Sie benötigt pro Person im Haushalt (rein rechnerisch) ca. 1,5 Quadratmeter Kollektorfläche und eine Kapazität von 80 Liter im Solarspeicher.

Die Mindestgröße eines solchen Speichers liegt bei 200 Litern. Der Warmwasserspeicher wird an die Trinkwasserleitung angeschlossen; gebrauchtes Wasser wird in die Kanalisation abgeleitet.

Die Planung einer Solarthermie-Anlage zur reinen Warmwasserbereitung ist recht unkompliziert. Zu berücksichtigen sind lediglich die Größe des Speichers sowie Art, Größe und Neigungswinkel des Kollektors. Sie gilt daher als einfache Variante für den Einstieg in die Solarthermie.

Für Heizungs-Unterstützung

Etwas aufwendiger ist eine Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung. Sie muss größer dimensioniert sein, außerdem müssen die Kollektoren in einem flacheren Winkel zur Sonne angebracht werden. So können sie aufs ganze Jahr bezogen mehr Wärme auffangen.

Bei der Planung einer Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung muss zudem die Dämmung des Gebäudes berücksichtigt werden. Grob geschätzt wird pro Person eine Kollektorfläche von rund 2,5 bis 4 Quadratmeter benötigt. Für den Pufferspeicher müssen Sie 50 Liter pro Quadratmeter Kollektorfläche einkalkulieren. Meist fassen diese Speicher zwischen 500 und 1.000 Liter. Das Heizungswasser zirkuliert konstant zwischen Heizkörpern und Speicher.

Soll die Solarthermie-Anlage sowohl der Warmwasserbereitung dienen als auch die Heizung unterstützen, muss Wasser in zwei getrennten Kreisläufen erhitzt werden. Um dies umzusetzen, stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Sie könnten theoretisch zwei separate Wasserspeicher für Heizung und Warmwasser aufstellen. Diese Lösung benötigt allerdings ein aufwendiges Steuerungssystem, zudem können über die große Oberfläche erhöhte Wärmeverluste entstehen.

Sinnvoller ist daher der Einsatz eines Kombispeichers, der die Erwärmung von Trink- und Brauchwasser auf engem Raum ermöglicht und so Platz und Energie spart. Der Speicher an sich ist zwar teurer, dafür sind Montage sowie Steuerung weniger aufwendig als bei zwei getrennten Speichern. Es gibt zwei verschiedene Bauweisen für Kombispeicher: Entweder wird der Warmwasserspeicher innerhalb des Pufferspeichers installiert. So wird die Wärme an beide Tanks gleichzeitig abgegeben. Alternativ lässt sich die Erwärmung des Trinkwassers im Durchflussprinzip realisieren.

Kosten und Einbau

Bild: Solarthermieanlage Kosten
Kosten einer Solarthermieanlage | © FirmBee / pixabay CC0

Eine Solarthermie-Anlage spart Heizkosten, kostet aber in der Anschaffung mehrere tausend Euro. Welche Kosten sie konkret verursacht, kann im Detail sehr unterschiedlich sein; dies hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Soll die Solarthermie-Anlage nur genutzt werden, um Brauchwasser zu erwärmen oder soll sie auch die Heizung unterstützen? Außerdem: Wie groß ist das Gebäude und welche Art von Kollektoren sollen verwendet werden?

Je nach Einsatzbereich und Größe des Haushalts muss eine Solarthermie-Anlage unterschiedlich dimensioniert sein - je mehr Kollektorfläche benötigt wird, desto höher sind die Kosten. Auch die Art der Kollektoren macht einen großen Unterschied, denn Flachkollektoren sind deutlich preiswerter zu haben als Vakuumröhrenkollektoren. Dafür arbeiten letztere bedeutend effizienter und benötigen weniger Platz. Die folgenden Rechenbeispiele gehen jeweils von einem durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt aus. Dabei ist zu bedenken, dass sich die errechneten Anschaffungskosten zumindest im Altbau durch die staatlichen Fördermittel zum Teil reduzieren.

Einsatzbereich der Solarthermie-Anlage Bestandteile Kosten
Ausschließlich Warmwasserbereitung Flachkollektor (5 m²) + Warmwasserspeicher (300 Liter) 1.800 € + 1.200 €
  Installation (Rohre, Pumpe, Montage) 1.500 €
  Gesamtkosten 4.500 €
Kombinierte Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung Flachkollektor (15 m²) / Vakuumröhren-Kollektor (8 m²) + Kombispeicher (1.000 Liter) 3.500 - 7.000 € + 2.000 €
  Installation (Rohre, Pumpe, Montage) 2.000 €
  Gesamtkosten 7.500 - 11.000 €

Möchten Sie eine konventionelle Heizung mit Öl oder Gas betreiben, sind Sie im Neubau zum Einbau einer Solarthermie-Anlage verpflichtet. In der folgenden Tabelle haben wir die Anschaffungskosten für verschiedene Lösungen für Sie zusammengestellt. Beachte Sie bei Ihrer Wahl: Während die Installation von Gasheizungen in Verbindung mit Solarthermie zumindest im Altbau derzeit noch bezuschusst wird, können Sie bei einer Öl-betriebenen Heizung auf keine staatliche Förderung hoffen.

Heizung Kosten
Ölheizung mit Tank + Solar-Warmwasser 16.000 €
Ölheizung mit Tank + Solar-Heizungsunterstützung 19.500 €
Gasheizung mit Anschluss + Solar-Warmwasser 14.500 €
Gasheizung mit Anschluss + Solar-Heizungsunterstützung 18.000 €
Ölheizung mit Tank + Solar-Heizungsunterstützung + Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 32.500 €
Gasheizung mit Anschluss + Solar-Heizungsunterstützung + Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 31.000 €

Laufende Kosten

Eine Solarthermie-Anlage spart Heizkosten ein, verursacht aber selbst laufende Kosten - diese sind allerdings gering und setzen sich aus rund 20 Euro Stromkosten für die Umwälzpumpe sowie um die 80 Euro Wartungskosten zusammen. Bei der Wartung sollten Frost- und Korrosionsschutz der Wärmeträgerflüssigkeit überprüft sowie die Anlage auf Lecks gecheckt werden. Sinnvoll ist zudem eine Sichtprüfung der Kollektoren und Anschlüsse sowie der Wärmedämmung.

Zusätzlich empfiehlt sich eine gelegentliche Entlüftung des Solarkreises. Alles in allem ist mit laufenden Kosten von jährlich rund 100 Euro für den Betrieb einer Solarthermie-Anlage zu rechnen. Außerdem könnten Sie über den Abschluss einer Versicherung für die Solarthermie-Anlage nachdenken. Diese schlägt mit ca. 40 Euro jährlich zu Buche und deckt diverse Schäden an der Anlage ab, beispielsweise durch Hagel oder Sturm.

Förderung und Zuschüsse

Bild: Solarthermieanlage Förderung
Solarthermie fördern lassen? Unbedingt! | © stevepb / pixabay CC0

Der deutsche Staat fördert den Einsatz erneuerbarer Energien, um in diesem Bereich den Markt anzukurbeln und Investitionsanreize zu setzen. Diesem Vorhaben wurde zum 01.01.2020 noch einmal Nachdruck verliehen, indem die Zuschüsse für das Heizen mit regenerativen Energien durch die neuen Fördersätze ein gutes Stück angehoben wurden.

Im Bereich der Einzelmaßnahmen unterstützt Sie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowohl im Neubau als auch im Bestandsbau finanziell bei der Anschaffung einer Solarthermie-Anlage. Sofern die neue Anlage die technischen Mindestvoraussetzungen erfüllt, erhalten Sie vom BAFA mindestens 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Dazu zählen auch eventuell anfallende Umfeldmaßnahmen, die für die Inbetriebnahme der neuen Anlage notwendig sind. Die Fördermöglichkeiten beim BAFA im Überblick:

Heizung BAFA-Förderung Neubau BAFA-Förderung Altbau BAFA-Förderung Altbau - Austausch Ölheizung
Hybridheizung aus Wärmepumpe / Holzheizung plus Solarthermie 35 % 35 % 45 %
Hybridheizung aus Gas-Brennwertkessel plus Solarthermie - 30 % 40 %
Solarthermie-Anlage (Heizung/Warmwasser) 30 % 30 % 30 %

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert die Installation von Solarthermie nur indirekt mit ihrem Neubau-Kredit 153 mit 120.000 Euro. Der höchstmögliche Tilgungszuschuss (Effizienzhaus 40 Plus) beträgt 30.000 Euro (25 Prozent). Falls Sie im Altbau neben der BAFA-Förderung zusätzliche Unterstützung benötigen, gibt es über die KfW die Option, ergänzende Förderung zu erhalten. Dabei ist das Programm 167 passend, da sich dieses mit der BAFA-Förderung kombinieren lässt, wenn die Gesamtkosten der Maßnahme durch die Förderung nicht überschritten werden.

Hier besteht die Möglichkeiten, einen Kredit von 50.000 Euro in Anspruch zu nehmen. Ansonsten fördert die KfW Heizungen auch im Gebäudebestand nur noch indirekt im Rahmen der Sanierung zum Effizienzhaus. Hier sind 40 Prozent der förderfähigen Kosten (KfW 430) bzw. der maximalen Kreditsumme (KfW 151) von jeweils 120.000 Euro, also höchstens 48.000 Euro Förderung möglich. Diese bezieht sich aber nicht allein auf die Sanierung der Heizung, sondern auf die Gesamtkosten im Zuge der Effizienzhaus-Sanierung.

Förderprogramm / Art Höhe der Förderung Kombinierbar mit
KfW-Kredit 153 (Energieeffizient Bauen) Darlehen von max. 120.000 € mit Tilgungszuschuss von 15 - 25 % der Kreditsumme, also max. 30.000 € BAFA, KfW 431
KfW-Kredit 151 (Energieffizient Sanieren) Darlehen von max. 120.000 € mit Tilgungszuschuss von 25 - 40 % der Kreditsumme, also max. 48.000 € nur KfW 431
KfW-Ergänzungskredit 167 (Umstellung der Heizungsanlage auf erneuerbare Energien) Maximal 50.000 € Darlehen BAFA, KfW 431
KfW-Zuschuss 430 (Energieeffizient Sanieren) 25 - 40 % der förderfähigen Kosten von bis zu 120.000 €, also max. 48.000 € nur KfW 431
KfW-Zuschuss 431 (Baubegleitung) 50 % der förderfähigen Kosten, max. 4.000 € KfW 153, 151, 430

Förderung beantragen

Finanzielle Anreize sind für viele Menschen ein wichtiger Faktor, um beim Thema Heizen auf regenerative Energien umzusteigen. Doch um die Förderung zu erhalten, müssen einige technische Mindestvoraussetzungen erfüllt sein, die im Neubau strenger sind als im Altbau. Neben der Mindestfläche für die Solarkollektoren benötigen Sie einen Solarspeicher mit einem entsprechenden Volumen.

Im Neubau ist eine Solarthermie-Anlage zudem nur förderfähig, wenn ihre Bruttokollektorfläche mindestens 20 Quadratmeter beträgt. Allerdings muss es sich bei dem entsprechenden Gebäude entweder um ein Wohnhaus mit mindestens drei Wohneinheiten, ein Nicht-Wohngebäude oder ein Solaraktivhaus handeln. Daher werden Sie bei Ihrem Einfamilienhaus-Neubau in der Regel ohne zusätzliche BAFA-Förderung auskommen müssen, sofern Sie die Solarthermie-Anlage nicht in Kombination mit einer Wärmepumpe oder Holzheizung als Hybridheizung einsetzen.

Einsatzbereich / Art der Solarthermie-Anlage Mindest-Bruttokollektorfläche / Mindest-Pufferspeichervolumen Weitere Voraussetzungen
Neubau 20 m² Mindestfläche / Flachkollektoren: 40 Liter Speicher/m² Kollektorfläche, Vakuumröhrenkollektoren: 50 Liter Speicher/m² Kollektorfläche Wohngebäude mit mindestens 3 Wohneinheiten / Nicht-Wohngebäude mit mindestens 500 m² beheizter Fläche / Mischform aus beidem
    oder Solaraktivhaus (min. 50 % solarer Deckungsgrad)
Altbau / Warmwasser 3 m² Mindestfläche / 200 Liter Pufferspeicher  
Altbau / Heizungsunterstützung Flachkollektoren: 9 m² Mindestfläche / 40 Liter Speicher/m² Kollektorfläche; Vakuumröhrenkollektoren: 7 m² Mindestfläche / 50 Liter Speicher/m² Kollektorfläche  

Die Beantragung beim BAFA selbst ist nicht sonderlich kompliziert. Lassen Sie sich aber auf jeden Fall einen Kostenvoranschlag für die Maßnahme erstellen, denn von diesem ist der zu erwartende Förderbetrag abhängig. Das Angebot vom Fachbetrieb können Sie dann einfach online beim BAFA einreichen.

Das muss aber vor Beginn des Bauvorhabens geschehen, da die Kosten sonst nicht erstattet werden. Planungsleistungen dürfen hingegen schon im Vorfeld erbracht werden. Zusammengefasst läuft die Beantragung sowohl im Neubau als auch im Bestandsbau folgendermaßen ab:

  • Maßnahme auf Förderfähigkeit prüfen
  • Online den Antrag auf Förderung stellen
  • Bestätigung des Antrags/Bewilligung
  • Umsetzung der Maßnahme
  • Arbeitsnachweise online einreichen
  • Auszahlung der Fördermittel

Steuern sparen mit Solarthermie

Alternativ zur Förderung durch das BAFA und der ergänzenden Unterstützung der KfW gibt es eine weitere Möglichkeit, um die hohen Anschaffungskosten abzufedern. Seit Januar 2020 ist die Steuererstattung für das Heizen mit regenerativen Energien angepasst worden, sodass Sie bei der Installation einer Solarthermie-Anlage die anfallenden Sanierungskosten steuerlich geltend machen können.

Sowohl bei der Heizungsoptimierung als auch beim Einbau einer neuen Heizung sind das auf drei Jahre verteilt 20 Prozent der bei 200.000 Euro gedeckelten Gesamtkosten, also maximal 40.000 Euro. Um von diesen Steuerersparnissen zu profitieren, müssen Sie Die angefallenen Kosten für Ihre Solarthermie-Anlage in Ihrer Einkommensteuererklärung angeben.

Voraussetzung für den Steuervorteil ist, dass Ihr Ein- oder Zweifamilienhaus zum Zeitpunkt der Sanierung mindestens zehn Jahre alt ist und von Ihnen selbst bewohnt wird. Achtung: Sie müssen sich zwischen BAFA- bzw. KfW-Förderung und der Steuererstattung entscheiden. Eine Kombination aus beidem ist nicht möglich.

Wirtschaftlichkeit: Lohnt sich Solarthermie?

Bild: lohnt sich Solarthermie Wirtschaftlichkeit
Lohnt sich die Investition in Solarthermie? | © Skitterphoto / pixabay CC0

Lohnt es sich, eine Solarthermie-Anlage anzuschaffen, wenn man alle Kosten, Förderungsmöglichkeiten und Sparpotenziale berücksichtigt?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, vielmehr kommt es stark auf das jeweilige Nutzungsverhalten an, ob es sich lohnt, auf Solarthermie zu setzen.

Auch der Standort des Gebäudes spielt eine Rolle, ebenso wie die Zeiten, zu denen die Bewohner zu Hause sind. Es gibt viele Einzelfälle, in denen der Einsatz einer Solarthermie-Anlage sehr lohnend ist. Alle Faktoren zusammengenommen, amortisiert sich eine Solarthermie-Anlage in der Regel im letzten Drittel ihres Lebens. Die finanziellen Einsparungen sind überschaubar, dafür reduzieren sich die Kohlendioxid-Emissionen verglichen mit einer konventionellen Heizung immens.

Hinzu kommt, dass Sie im Neubau nicht um den Einsatz regenerativer Energien herumkommen. Hier haben Sie wenn Sie eine Öl- oder Gasheizung installieren wollen, keine andere Wahl, als die Heizung durch Solarthermie zu unterstützen sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung einzubauen. Alternativ können Sie nur zur Holzheizung oder zu einer Wärmepumpe greifen. Die Amortisationszeiten verschiedener Heizungen im Neubau im Vergleich zeigt Ihnen die folgende Tabelle:

Anlage 5 Jahre 10 Jahre 20 Jahre 25 Jahre
Ölheizung mit Tank + Solar-Heizungsunterstützung + Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 28.900€ 32.000 € 39.600 € 44.400 €
Gasheizung mit Anschluss + Solar-Heizungsunterstützung + Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 27.200 € 30.000 € 37.100 € 41.600 €
Luft-Wasser-Wärmepumpe 17.900 € 21.100 € 29.300 € 34.400 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe 15.300 € 18.000 € 24.700 € 28.900 €
Pelletheizung 16.700 € 20.900 € 31.400 € 37.900 €

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