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Was ist ein BHKW?

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom für das Eigenheim. Experten sprechen hier auch von KWK (Kraft-Wärme-Kopplung). Als Brennstoff kommen unter anderem Erdgas (am häufigsten), Flüssiggas, Heizöl, Pflanzenöl, Holzpellets oder auch Biogas in Frage. Das Ganze ist in der Praxis jedoch fast immer für kleinere Gebäude ungeeignet, sodass BHKW nicht die erste und einfachste Wahl sind, um ein Einfamilienhaus im Neubau oder im Altbau zu beheizen.

Bild: Funktionsprinzip Blockheizkraftwerk
Schematische Darstellung eines BHKW | © Heizglück

Arten von BHKW

Bild: BHKW Außeneinheit
Mini-BHKW sind für Wohnanlagen ungeeignet| © publicpowerorg / unsplash.com CC0

Bei einem Blockheizkraftwerk wird etwas inoffiziell zwischen verschiedenen Größen oder Leistungsklassen unterschieden. Nano-BHKW liegen unter 2,5 Kilowatt, Mikro-BHKW unter 10 Kilowatt und Mini-BHKW unter 50 Kilowatt elektrischer Leistung. Das kann mitunter etwas verwirrend sein, da die Begriffe auch nicht immer einheitlich verwendet werden.

Für Einfamilienhäuser kommen, wenn überhaupt, nur Nano-BHKW in Frage. Dabei ist der größte Vorteil für ein Blockheizkraftwerk im Neubau der hohe Wirkungsgrad der Anlage. Fast 90 Prozent der Energie kann als Strom und Wärme genutzt werden - bei einem Brennwertkessel beträgt der Wirkungsgrad nur zwischen 60 bis 80 Prozent. Trotzdem sollten Sie die Anschaffung eines BHKW für das Eigenheim im Voraus gut planen und sich von einer Fachkraft beraten lassen.

Bauart Leistung Geeignet für
Nano-BHKW bis 2,5 kWel Einfamilienhäuser
Mikro-BHKW bis 10 kWel Mehrfamilienhäuser (MFH)
Mini-BHKW bis 50 kWel größere MFH / Wohnanlagen

Der BHKW-Markt und Hersteller in 2020

Sie werden feststellen, dass viele Informationen über Blockheizkraftwerke (BHKW) im Internet sehr veraltet sind. Vor einigen Jahren gab es einen richtigen Hype um Nano-BHKW, aber der ist mittlerweile wieder abgeebbt und viele Hersteller haben besonders die kleinen Anlagen aus dem Programm genommen.

Bei großen Herstellern wie Buderus, Viessmann oder Vaillant finden Sie keine Blockheizkraftwerke für Einfamilienhäuser mehr und selbst etablierte BHKW-Hersteller wie Senertec bieten für die kleinen Leistungsbereiche eher Brennstoffzellen an, die auch Strom und Wärme erzeugen.

Hersteller Nano-BHKW bis 2,5 kWel Verfügbarkeit
Baxi Innotech Nein
Bosch Thermotechnik (Buderus) Nein
Brötje Nein
Ceramic fuell cells Nein 
Elcore Nein 
Hexis Nein
intelli Nein
kirsch homeenergy Nein
lion energy Nein
Motoren-AT Nein
Navien (läuft noch, nur USA und Asien) Nein
Ökofen Nein
Paradigma Nein
Remeha Ja
Senertec Nur Brennstoffzelle
Vaillant Nein
Viessmann Nein
Whisper Gen Nein

BHKW im EFH: Vorteile und Nachteile

Bild: BHKW im Sommer
Überschüssige Wärme im Sommer kann das BHKW nicht nutzen | © notevilbird / unsplash.com CC0

Ein BHKW bringt, wie jede Heizung, gewisse Vorteile und Nachteile mit sich, die in einem Einfamilienhaus (EFH) meist noch deutlicher hervortreten. Ein Blockheizkraftwerk ist grundsätzlich keine schlechte Sache, aber Sie sollten einige Besonderheiten in jedem Fall kennen.

Zu den Vorteilen gehören definitiv die geringen laufenden Kosten im Haushalt, wenn Sie neben Wärme auch eigenen Strom erzeugen und Sie Überschüsse sogar verkaufen können. Dem stehen jedoch die hohen Anschaffungskosten und das Übermaß an Wärme als Nachteil gegenüber. Weitere Vorteile und Nachteil von einem Blockheizkraftwerk finden Sie in der folgenden Tabelle:

Vorteile von BHKW im EFH Nachteile von BHKW in MFH
Sehr hohe Nutzungsgrade Hohe Anschaffungskosten
Niedrige laufende Kosten Betrieb meist nur in größeren MFH oder Wohnanlagen wirtschaftlich
Einspeisevergütung für überschüssigen Strom Viel überschüssige Wärme im Sommer
Förderfähig (kein Öl-BHKW!) Verteilung der Wärme nur über Fernwärmenetz möglich

Übliche Kosten für ein BHKW

Der Kauf eines BHKW ist nicht ganz günstig. Zum einen, weil Blockheizkraftwerke eher ein Nischenprodukt sind und teilweise in Handarbeit gefertigt werden, und zum anderen, weil häufig noch eine weitere Heizung für Spitzenlasten benötigt wird.

Insgesamt liegen die Kosten für ein kleines BHKW damit zwischen 20.000 und 40.000 Euro inklusive Einbau. Dazu kommen dann noch die laufenden Kosten für den Brennstoff (Gas liegt bei etwa 6,5 Cent pro Kilowattstunde) und die Wartung (500 bis 1.000 Euro pro Jahr). Insgesamt haben Sie es hier also mit einigen Investitionen und regelmäßigen Ausgaben zu tun, die eine gute Auslastung des Blockheizkraftwerkes erfordern - andernfalls ist das Ganze sehr unwirtschaftlich.

Bauteil / Leistung Kosten
Motor ca. 15.000 €
Zubehör ca. 3.300 €
Gasanschluss (bei Bedarf) ca. 2.500 €
Installation ca. 800 €
Inbetriebnahme ca. 900 €
Gesamtkosten ab 20.000 €

Wirtschaftlichkeit - problematisch im EFH

Bzgl. der Wirtschaftlichkeit eines BHKW braucht man eigentlich gar nicht viel zu rechnen, da die allermeisten Anlagen für Einfamilienhäuser ohnehin überdimensioniert sind. Um mit dem selbst erzeugten Strom wirklich Geld zu sparen, muss auch die große Menge an Wärme einen Abnehmer finden - in einem Neubau erzeugt ein reguläres Blockheizkraft nämlich etwa 5 bis 10 mal mehr Wärme pro Jahr, als tatsächlich benötigt wird.

Zwar gibt es auch zahlreiche Zuschüsse und Vergütungen, aber im Großen und Ganzen amortisiert sich die Investition nicht innerhalb von 15 bis 25 Jahren. Anders sieht das hingegen bei Brennstoffzellen aus. Zwar muss auch so ein System wirklich gut ausgelastet sein, aber Brennstoffzellen sind in deutlich kleineren Leistungsklassen verfügbar und damit prinzipiell in Einfamilienhäusern wirtschaftlich nutzbar.

Mehrfamilienhäuser und Gewerbe

Bild: BHKW bei Nacht
Bei hohem Strom- und Wärmebedarf sind BHKW ideal| © publicpowerorg / unsplash.com CC0

In Mehrfamilienhäusern und im Gewerbe können sich Blockheizkraftwerke durchaus rentieren, weil auch größere Leistungsklassen ihren gesamten Strom und die Wärme in einem Gebäude zur Verfügung stellen können. Der Betrieb mit Heizöl fällt dann zum Beispiel aber auch eher nicht mehr in den Bereich der erneuerbaren Energien.

Seien Sie also ruhig etwas kritisch bei der Auswahl Ihrer neuen Heizung. Ein BHKW ist bei größeren Gebäuden nicht pauschal zu empfehlen, aber häufig sehr wirtschaftlich. Wenn Sie gegenüber neuen Technologien offen sind, dann werden Sie zwischen Blockheizkraftwerken, Brennstoffzellen, Holzheizungen und Wärmepumpen ganz sicher eine passende Lösung finden!

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Quelle: © Bauen und Wohnen / youtube.com

Alternativen zum BHKW

Zum Blockheizkraftwerk stehen viele gute Alternativen bereit. Falls Sie unbedingt Strom und Wärme selbst erzeugen wollen, kann sich eine Brennstoffzelle deutlich schneller amortisieren. Einfacher, günstiger und wirtschaftlicher ist jedoch die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik - hier können Sie eigentlich nichts falsch machen.

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