Wie so oft gilt auch bei der Dachsanierung, dass die Kosten von sehr niedrig bis sehr hoch variieren können. Aus diesem Grund soll hier eine Übersicht über ein paar gängige Beispiele gegeben und nicht auf jede Eventualität eingegangen werden. Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass eine Sanierung dann am kosteneffizientesten ist, wenn gleichzeitig Dacheindeckung und Dachdämmung neu gemacht werden.
Im Neubau
Während im Altbau abgewogen werden muss, ob sich eine Dachsanierung lohnt, kommt man bei einem Neubau nicht darum herum, ein neues Dach zu bauen. Von daher ist wohl vorrangig interessant, welcher Anteil der Gesamtkosten auf das Dach entfällt. Je nachdem für welche Art der Eindeckung Sie sich entscheiden, werden inklusive Dämmung zwischen 15 und 20 Prozent auf das Dach entfallen. Die Dämmung sollte dabei immer dem neuesten Stand entsprechen und als Aufsparrendämmung montiert werden.
Aus Kostengründen können Sie sich auch für eine Geschossdeckendämmung entscheiden, würden dadurch aber maximal Kosten im Bereich von 4.000 bis 6.000 Euro einsparen. Dafür müssten Sie allerdings auf den Dachboden als Wohnraum verzichten. Die ungefähren Kosten für verschiedene Maßnahmen im Neubau finden Sie in der folgenden Tabelle. Dabei gilt es zu beachten, dass es sich hierbei um gerundete Durchschnittswerte handelt; die tatsächlichen Kosten können im Einzelfall stark abweichen.
Maßnahme |
Kosten pro m² |
Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus * |
Dachstuhl |
40 - 70 € |
4.800 - 8.600 € |
Einblasdämmung für Dachschrägen |
10 - 50 € |
1.400 - 6.500 € |
Aufsparrendämmung mit Neueindeckung |
120 - 230 € |
14.000 - 27.000 € |
Flachdachdämmung |
20 - 90 € |
1.600 - 7.200 € |
Geschossdeckendämmung |
10 - 50 € |
700 - 3.200 € |
*Hinweis: Beispielhaus mit 80 m² Grundfläche (Flachdach 80 m², Geschossdecke 60 m², Dachfläche 120 m²) |
Förderung erhalten Sie in Deutschland bei einem Neubau nur für den gesamten Bau und nicht für einen Teilbereich. Diese Förderung wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ausgegeben und besteht aus einem Kredit (KfW 153) in Höhe von bis zu 120.000 Euro. Das Besondere an diesem Kredit ist der Tilgungszuschuss, der im Januar 2020 noch einmal angehoben wurde.
Das bedeutet, dass Sie, je nach Effizienzhaus-Niveau, zwischen 15 und 25 Prozent der Kreditsummer nach Abschluss des Bauprojekts erhalten. Das sind im Höchstfall 30.000 Euro. Beachten Sie dabei, dass der Antrag auf Förderung zwingend vor Beginn der Baumaßnahmen gestellt werden muss.
Förderprodukt |
Bedingungen |
Art der Förderung |
KfW-Kredit 153 |
Neubau KfW-Effizienzhaus 55, 40 oder 40 Plus |
Bis zu 120.000 € Kredit, bis zu 30.000 € Tilgungszuschuss |
KfW-Zuschuss 431 |
Baubegleitung für anderes KfW-Programm |
Bis zu 50 % der Kosten, max. 4.000 € |
Im Altbau
Bei der Altbausanierung sehen die Umstände etwas anders aus. Ob sich die nachträgliche Dämmung lohnt, muüssen Sie für sich selbst entscheiden. Wie bei jeder energetischen Sanierung gilt auch hier: Zunächst kostet die Dämmung Geld, diese Kosten amortisieren sich aber nach einigen Jahren. Wenn das Dach hingegen beschädigt ist und Reparaturen benötigt, sollten diese so schnell wie möglich durchgeführt werden, um höhere Folgekosten zu vermeiden.
Wenn das Dach undicht ist, kann Regenwasser ungehindert in die Fassade eindringen und die Bausubstanz des Hauses nachhaltig schädigen. Die Kosten für die unterschiedlichen Maßnahmen, die Sie im Altbau durchführen können, werden in der folgenden Tabelle dargestellt. Dabei handelt es sich um ungefähre Durchschnittswerte, die im Einzelfall stark variieren können.
Maßnahme |
Kosten pro m² |
Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus * |
Dachstuhl erneuern |
50 - 80 € |
6.000 - 9.600 € |
Dacheindeckung erneuern |
80 - 120 € |
9.600 - 14.400 € |
Asbest-Abriss & Entsorgung |
10 - 20 € |
1.200 - 2.400 € |
Untersparrendämmung |
30 - 60 € |
3.600 - 7.200 € |
Zwischensparrendämmung |
50 - 80 € |
6.000 - 9.600 € |
Einblasdämmung für Dachschrägen |
15 - 60 € |
1.800 - 7.200 € |
Aufsparrendämmung mit Neueindeckung |
150 - 250 € |
18.000 - 30.000 € |
Flachdachdämmung |
25 - 100 € |
2.000 - 8.000 € |
Geschossdeckendämmung |
15 - 60 € |
900 - 3.600 € |
*Hinweis: Beispielhaus mit 80 m² Grundfläche (Flachdach 80 m², Geschossdecke 60 m², Dachfläche 120 m²) |
(Quelle: Energieheld.de)
Bei der Sanierung stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Förderung offen. Auch hier sind Sie wieder auf eine Förderung der KfW angewiesen. Diese stellt für die Sanierung neben dem Kredit 151/152 auch noch den Zuschuss 430 zur Verfügung und hat auch diese Förderung im Jahr 2020 deutlich angehoben. Der Kredit funktioniert dabei wie beim Neubau auch:
Sie erhalten das Geld zu günstigen Konditionen und bekommen nach Abschluss der Maßnahmen einen Tilgungszuschuss für die Effizienzhaussanierung zwischen 25 und 40 Prozent (Einzelmaßnahme: 20 Prozent) gutgeschrieben. Je nachdem, ob Sie eine Gesamtsanierung oder nur eine einzelne Maßnahme durchführen lassen, beträgt die maximale Kreditsumme 120.000 oder 50.000 Euro. Demnach können Sie für eine Komplettsanierung einen Tilgungszuschuss von maximal 48.000 Euro erhalten; bei einer Einzelmaßnahme immerhin noch 10.000 Euro.
Der Zuschuss 430 hingegen ist eine direkte Förderung. Hier bekommen Sie 20 Prozent der förderfähigen Investitionskosten (bis zu 50.000 Euro) erstattet, wenn Sie eine Einzelmaßnahme durchführen lassen (maximal 10.000 Euro) sowie zwischen 25 und 40 Prozent (der förderfähigen Gesamtkosten von maximal 120.000 Euro, also 30.000 bis 48.000 Euro) für die Sanierung zum Effizienzhaus. Wie beim Neubau gilt auch hier, dass der Antrag für sämtliche Förderungen vor Baubeginn gestellt werden muss.
Förderprodukt |
Bedingungen |
Art der Förderung |
KfW-Kredit 151 |
Ganzheitliche Sanierung zum Effizienzhaus |
Bis zu 120.000 € Kredit, 30.000 - 48.000 € Tilgungszuschuss |
KfW-Kredit 152 |
Sanierung von einzelnen Gewerken |
Bis zu 50.000 € Kredit, bis zu 10.000 € Tilgungszuschuss (Einzelmaßnahmen) |
KfW-Zuschuss 430 |
Energetische Sanierung: Einzelmaßnahmen |
20 % der Gesamtkosten (max. 50.000 €), bis zu 10.000 € |
KfW-Zuschuss 430 |
Energetische Sanierung: Komplettsanierung |
25 - 40 % der Gesamtkosten (max. 120.000), bis zu 48.000 € |
KfW-Zuschuss 431 |
Baubegleitung für anderes KfW-Programm |
Bis zu 50 % der Kosten, max. 4.000 € |
Steuerliche Förderung |
Energetische Sanierung des Dachs |
20 % der maximal möglichen förderfähigen Investitionskosten (max. 200.000 €), bis zu 40.000 € verteilt über drei Jahre |
Steuern sparen bei der Dachsanierung
Neben der KfW-Förderung fällt auch die steuerliche Förderung für energetische Sanierungen seit Januar 2020 deutlich höher aus. Mithilfe dieser ergänzenden Säule ist es möglich, 20 Prozent der förderfähigen Investitionskosten für Ihre Dachsanierung steuerlich geltend zu machen, wobei diese bei 200.000 Euro gedeckelt sind. Im besten Fall sind das also 40.000, die über drei Jahre verteilt abgesetzt werden können.
Um von diesem Steuervorteil zu profitieren, müssen Sie die angefallenen Kosten für die Dachsanierung in der Einkommensteuererklärung angeben. Generelle Voraussetzung ist, dass die entsprechende Immobilie ein selbst genutztes Ein- oder Zweifamilienhaus und mindestens zehn Jahre alt ist. Sie müssen sich allerdings zwischen der KfW-Förderung und der Steuererstattung entscheiden. Eine Nutzung von beiden Möglichkeiten zusammen ist nicht möglich.