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Inhaltsverzeichnis

Über die Gebäudehülle

Wie eingangs bereits erwähnt, zählt man im Großen und Ganzen folgende Teile zur Gebäudehülle: Dach, Fassade, Fenster, Keller und Bodenplatte. Während die Dämmung hier besonders im Neubau eine immer größere Rolle spielt, geht es für viele Eigenheimbesitzer nicht alleine um technische Werte: Auch die Optik darf eine Rolle spielen.

Generell gilt, dass über die Gebäudehülle theoretisch bis zu 80 Prozent der aufgebrachten Wärme ungenutzt entweichen kann - dem versucht man bestmöglich entgegenzuwirken. Das Aussehen spielt dabei aus energetischer Sicht eine untergeordnete Rolle, weil alle modernen Gebäudehüllen nach Wunsch frei gestaltet werden können, ohne dass die Dämmwirkung darunter leidet.

Der Effizienzhaus-Standard

Bild: Türen Fenster Gebäudehülle
Fenster und Türen sind zentrale Elemente der Gebäudehülle | © cocoparisienne / pixabay CC0

Der Effizienzhaus-Standard ist im Neubau von elementarer Bedeutung. Kaum jemand baut ein neues Haus, ohne staatliche Zuschüsse zu nutzen, sodass Sie sich entscheiden müssen, ob Sie KfW-Standard 55, 40 oder 40 Plus erreichen wollen.

Rechtliche Vorgabe ist grundsätzlich nur die Vorgaben des GEG (Gebäudeenergiegesetz). Je mehr man diesen jedoch optimiert, desto niedriger ist der Effizienzhaus-Standard. KfW 55 benötigt also nur 55 Prozent der Energie eines reinen GEG-Referenzhauses.

Der Effizienzhaus-Standard hat Einfluss auf das komplette Gebäude und betrifft die Dämmung, den Wärme- sowie den Strombedarf. Es sind immer verschiedene Konstellationen realisierbar, aber grundsätzlich gilt, dass die Dämmung umso dicker wird, je kleiner der Effizienzhaus-Standard ist. Und je kleiner der Standard, desto größer fällt die Förderung aus. Folgende Maßnahmen beispielsweise können dazu beitragen, dass ein Haus den KfW-Standard 55 erreicht:

Teil des Gebäudes Maßnahme
Heizungsanlage Holzpellet-, Biomasse­heizung oder Wärme­pumpe
Wasserversorgung Solaranlage für Trink­wasser­erwärmung
Außenwände Außenwand­dämmung 18 cm
Dach Dachdämmung 24 cm
Fenster Fenster mit Dreifach­verglasung und Spezial­rahmen

Maßnahmen und Kosten

Bild: Fassade dämmende Mineralwolle
Fassaden sind heute standardmäßig gut gedämmt | © AKuptsova / pixabay CC0

Grundsätzlich gilt, dass sämtliche Baumaßnahmen im Neubau im Schnitt stets günstiger sind, weil nichts ausgebaut oder entsorgt werden muss und auch Zusatzleistungen wie ein Baugerüst für viele Maßnahmen übergreifend genutzt werden können.

Selbige Faustregel hat aber auch zur Folge, dass sich nur schwer Kostenangaben für Neubau-Maßnahmen machen lassen. Auf einer etwas größeren Skala können Sie mit rund 1.400 Euro pro Quadratmeter im Neubau rechnen, wobei hier nicht nur die Gebäudehülle eingerechnet ist. Bei rund 120 Quadratmetern kommt man damit auf etwa 170.000 Euro Gesamtkosten. Für einzelne Preise können Sie sich ungefähr an den Kosten für Sanierungsmaßnahmen orientieren und hier 10 bis 20 Prozent abziehen.

Maßnahme Voraussichtliche Kosten pro m²
Fassadenverkleidung Ca. 135 - 320 €, je nach Material
Fassadendämmung Ca. 10 - 165 €
Innendämmung Ca. 50 - 90 €
Kerndämmung Ca. 10 - 30 €
Dachdämmung Ca. 10 - 110 €
Kellerdämmung Ca. 10 - 150 €

Besonderheiten im Altbau

Bild: Maßnahmen Gebäudehülle Sanierung
Bei diesem Altbau lohnt sich eine Sanierung der Gebäudehülle | © Thomas Wolter / pixabay CC0

Im Altbau wird die Gebäudehülle aus verschiedensten Gründen meist nur leicht modernisiert. In denkmalgeschützten Häusern liegt der Grund auf der Hand:

Hier dürfen Fassade und Fenster zumindest optisch nicht oder nur sehr leicht verändert werden. In normalen Bestandsbauten hat man häufig den Fall, dass das Dach zwar umfangreich saniert wird, wenn es undicht wird, für die Fassade dann aber meist kein Geld übrig bleibt.

Im Altbau bleibt die sanierte Gebäudehülle in vielen Fällen ein Flickwerk. Sie spart so zwar deutlich mehr Energie ein, als hätte man gar nicht saniert, aber selten kommt man hier auf Werte, die an einen Neubau heranreichen.

Die beste Dämmung im Altbau

DIE beste Dämmung gibt es eigentlich nicht, aber grundsätzlich gilt, dass die einfachste und günstigste Lösung häufig die beste ist, weil teurere Maßnahmen meist nur geringfügig besser sind. Klassische „no brainer“ sind zum Beispiel die Dämmung der obersten Geschossdecke oder eine Einblasdämmung in der Fassade, sofern ein zweischaliges Mauerwerk vorhanden ist. Eine Übersicht über die gängigsten Dämm-Maßnahmen haben wir in der folgenden Tabelle für Sie zusammengestellt:

Dämmbarer Gebäudeteil Dämmungsmaßnahme Erläuterung Preis-Leistung
Dach Aufsparrendämmung Dach wird neu eingedeckt, Dämmung direkt unterhalb der Dachschindeln Mittel
  Zwischensparrendämmung Dämmung von innen zwischen den Dachsparren Gut
  Untersparrendämmung Dämmung von innen unter die Dachsparren geklebt und eventuell verschalt Gut
Dachboden Geschossdeckendämmung   Sehr gut
Fassade Wärmedämmverbundsystem (WDVS) Wärmedämmverbundsystem - Kombination von Dämmstoffen, wird verputzt Mittel
  Kerndämmung Einblasdämmung in zweischalige Wand Sehr gut
  Hinterlüftete Vorhangfassade Vorgehängte dämmende Wand mit Zwischenraum für Luftzirkulation Mittel
Kellerdecke Einblasdämmung Organische oder anorganische Dämmstoffe, mit Druck in Hohlraum geblasen Sehr gut
  Verbundplatten Für gewöhnlich von unten angebrachte Dämmplatten Mittel
  Neuer Fußboden Von oben angebrachte Isolierplatten mit neuer Verschalung Mittel
Kellerwände und Kellerboden Perimeterdämmung Außenseitige Volldämmung inklusive Feuchtigkeitsbremse Mittel
  Innendämmung Inseitige Dämmung der Kellerwände mit Dämmplatten Mittel
  Kellerbodendämmung Inseitige Dämmung des Kellerbodens mit Dämmplatten Mittel

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Quelle: © Spaett Architekten / youtube.com

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