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Smart-Home-Systeme: Das vernetzte Zuhause

Bild: Möglichkeiten Smart Home
Smart Home kann unterschiedliche Funktionen umfassen | © Pixaline / pixabay CC0

Smart Home bedeutet übersetzt „intelligentes Zuhause“. Viele Geräte sind heute bereits auf eine gewisse Art intelligent. Das Handy verbindet sich automatisch mit dem Auto, über den Computer lassen sich kabellos Lautsprecher in anderen Räumen ansteuern und der Backofen misst automatisch die Kerntemperatur des Bratguts.

Der Trend geht dazu über, möglichst viele elektronische Geräte mit dieser Funktion auszustatten. Dabei muss es nicht einmal um komplexe Geräte gehen, auch Lichtschalter und Thermostate für Heizungen lassen sich automatisiert steuern. Das Ziel ist es, ein Netzwerk zu erschaffen, bei dem sich das Haus alleine reguliert und seine Funktionen dem Bewohner komfortabel zur Verfügung gestellt werden. Außerdem spielt Sicherheit dabei eine große Rolle.

Dazu werden die Geräte mit der Smart-Home-Zentrale des Hauses verbunden, die wiederum mit dem Internet kommuniziert. Die Zentrale kann dann über eine Schalttafel direkt im Haus oder komfortabel über die App gesteuert werden und ermöglicht einen fortlaufenden Überblick.

Smartes Gerät Mögliche Funktionen
Beleuchtung Automatisierte Dimmung, bewegungs- oder soundgesteuert
Thermostate, Heizung Automatisierte, optimierte Beheizung je Raum
Kühlschrank Überwacht Inhalt
Home Entertainment Verknüpfte Geräte, Streaming in andere Räume
Tür-/Fenstersteuerung Fernsteuerung, automatische Verriegelung
Sensoren Bewegungsmelder, Rauchmelder, Einbruchssicherung
Markisensteuerung, Rollosteuerung Abschattung

Smart Home für Entertainment

Eine der vielen Einsatzmöglichkeiten findet sich im abendlichen Vergnügen: Durch die Vernetzung lassen sich mit nur einem Knopfdruck sowohl Fernseher und Anlage als auch Computer, Blu-ray-Player sowie Streaming-Dienste abrufen und verwalten. So können Sie von der Couch alle Vorbereitungen für den perfekten Spieleabend treffen, ohne sich auf die Suche nach der richtigen Fernbedienung machen zu müssen.

Auch das morgendliche Ritual kann entspannter gestaltet werden: Über die Smart-Home-Steuerung können Wecker und Kaffeemaschine aufeinander abgestimmt werden. So wartet beim Betreten der Küche der frisch gebrühte Kaffee, während aus dem Radio bereits die passende Musik gespielt wird. Das alles fällt sicherlich nicht nur in die Kategorie „Entertainment“, sondern auch „Entspannung“.

Smart Home für Sicherheit

Noch einmal zum Thema Kaffee: Während Sie sich auf den Weg zur Arbeit machen wollen, erkennt das System, ob die Kaffeemaschine ausgeschaltet ist und alle Fenster geschlossen wurden. Dieser Sicherheitskomfort wird durch die Installation von Sensoren an Ihrem Haus ermöglicht.

Mit der App bleiben Sie dabei immer auf dem neuesten Stand: Hier können unterwegs Rauchmelder und Überwachungskameras abgefragt werden und Sie werden benachrichtigt, sobald in Abwesenheit eine Tür unautorisiert geöffnet wird. Um das Heim vor Einbrechern zu schützen, können Sie zudem im Urlaub oder bei sonstiger Abwesenheit das Haus bewohnt erscheinen lassen.

Smart Home für Heizungen

Bild: Smart Home Heizung
Smarte Steuerung der Heizung: Smart Heating | © geralt / pixabay CC0

Die wohl angenehmste, mit am weitesten ausgebaute Smart-Home-Kategorie findet sich in der Wärmeregulierung. Die praktischen Heizkörper-Thermostate lassen sich an den meisten Heizungen einfach nachrüsten und dann über die App beliebig steuern.

Sind Sie bereits im Besitz eines Smart-Home-Systems, kann dieses auch mit den Thermostaten verbunden werden. So kann im Zusammenspiel mit Fenster- und Türsensoren die Wärmezufuhr reguliert werden. Zusätzlich kann ein Raumthermostat installiert werden, wodurch sich die Heizkörper im besagten Raum aufeinander abstimmen lassen und das gewünschte Klima eingestellt werden kann.

Für konventionelle Heizungen sind Smart-Home-Systeme eine lohnenswerte Erweiterung, obgleich damit nicht das Unausweichliche abgewendet werden kann: In absehbarer Zeit werden fossile Brennstoffe aus unserem Alltag verschwinden und damit auch Öl- oder Gasheizungen. Wirkliche Innovationen kann man daher eher bei zukunftsfähigen Anlagen wie Wärmepumpen erwarten.

Bestehende Modelle können zwar auch nachträglich mit Smart-Home-Systemen ausgerüstet werden, aber viele Hersteller beeilen sich, schon jetzt Baureihen ab Werk bereits „Smart Home ready“ auszuliefern. Eine sinnvolle Einsatzmöglichkeit ist die smarte Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage. So kann Solarstrom, wenn er gerade vorhanden ist, direkt in Wärme umgewandelt werden, die dann später bei Bedarf aus dem Pufferspeicher wieder abgerufen werden kann.

Smart Home für Lüftung, Fenster und Sonnenschutz

In den Bereichen Lüftung, Fensteröffnung und Sonnenschutz gibt es zwar bereits verschiedene Angebote, diese sind jedoch noch nicht so standardisiert wie in anderen Bereichen. Zwar gibt es auch hier Möglichkeiten, die verschiedenen Geräte über Adapter zu verbinden, dies ist aber noch nicht so intuitiv wie im Entertainment-Bereich oder der Beleuchtung. Diese Smart-Home-Systeme sind also eher für „Tüftler“, als für den Alltagsgebrauch ausgelegt.

Komplettsysteme

Die meisten Hersteller bieten kleine Starter-Pakete an, die dem Kunden eine Investitionsersparnis versprechen. In diesen Paketen sind einige wenige Module enthalten, die sich zumindest für eine kleine Wohnung lohnen dürften. Den eigenen Geldbeutel schont es jedenfalls im Regelfall.

Dennoch sind Komplettsysteme für den normalen Verbraucher schwer zu konstruieren, da sich die Bedürfnisse teilweise immens unterscheiden. Erweiterte Komplettpakete sind nur bei einigen wenigen Anbietern erhältlich und ein Komplettsystem, das alle Funktionen in nur einem Gerät bündelt, ist momentan eher auf dem amerikanischen Markt zu finden.

Smart-Home-Hersteller und Preise

Smart-Home-Lösungen werden von den verschiedensten Herstellern angeboten. Es gibt sowohl Komplettpakete als auch Einzellösungen für bestimmte Bereiche. Bevor Sie sich ein System zulegen, sollten Sie also genau überlegen, welche Funktionen Ihre Smart-Home-Lösung erfüllen soll. Zudem sollten Sie darauf achten, ein offenes System zu wählen, wenn Sie es später durch weitere Komponenten erweitern möchten.

Erweiterbare Basispakete gibt es beispielsweise bei der Telekom, RWE, mobilcom-debitel oder Qivicon. Hier können Sie, je nach konkreter Ausstattung, mit Kosten zwischen 100 und 250 Euro rechnen. Weitere Hersteller von Smart-Home-Systemen und -Komponenten sind beispielsweise alpha innotec, EWE, Tado, Philips, Belkin, AVM, Blaupunkt, Samsung und LG.

Beachten Sie auch, dass neben dem einmaligen Anschaffungspreis zum Teil laufende Kosten hinzukommen. Diese laufenden Kosten sind dabei die Kosten für eine Lizenz und die Nutzung einer Cloud. Offene Smart-Home-Systeme können Sie beliebig erweitern. Eine Übersicht über mögliche Erweiterungen samt Anschaffungskosten (grobe Richtwerte; inklusive Mehrwertsteuer) haben wir in der folgenden Tabelle für Sie zusammengestellt:

Bereich Komponente Anschaffungskosten
Energie Schaltbare Steckdosen 40 €
Wandthermostat 100 €
Wassermelder 70 €
Sicherheit Außensirene 100 €
Rauchmelder 60 €
Türkontakt, Fensterkontakt 40 €
Überwachungskamera 200 €
Komfort & Unterhaltung Beleuchtung Ab 60 €
Fernbedienung 25 €
Lautsprecher 40 - 560 €
Saugroboter 200 €
Wetterstation 170 €
Zwischenstecker Ab 50 €

Vorteile und Nachteile

Bild: Smart Home Vorteile Nachteile
Smart Home: Wohnhaus vernetzen für eine bequeme Steuerung | © stux / pixabay CC0

Smart-Home-Systeme werden ständig erweitert und modernisiert. Durch Updates bleibt das System auf dem neusten Stand, sodass man bald vermutlich auch die Fenster von unterwegs steuern kann. Ein Blick auf den Preis lässt klar erkennen, dass von monatlichen Kosten zumeist Abstand genommen wird; es handelt sich um eine einmalige Investition.

Mit einer passenden App haben Sie immer die volle Kontrolle über Ihr Eigenheim. Ein großer Nachteil des Smart Homes ist momentan noch die Kommunikation zwischen verschiedenen Herstellern. Hier muss bei einem Kauf noch besonders darauf geachtet werden, dass die Geräte auch mit Zentralen einer anderen Firma kommunizieren können, was bislang noch selten der Fall ist.

So kann es sein, dass Sie sich zwar für einen Anbieter entschieden haben, aber im Nachhinein merken, dass bestimmte Erweiterungen nicht von diesem geführt werden. Somit hätte ein anderes Smart-Home-System doch besser zu Ihren Bedürfnissen gepasst. Vor der Aufrüstung sollte also möglichst Klarheit darüber herrschen, welche Funktionen Sie abgedeckt wissen möchten.

Ein wichtiger Umstand, den niemand vergessen sollte, der über die Anschaffung eines Smart-Home-Systems nachdenkt, ist die potenzielle Gefahr von Sicherheitslücken. Denn was Ihnen im ersten Moment praktisch und einfach erscheint, öffnet unter Umständen im wahrsten Sinne des Wortes die Türen für Unbefugte. Eine Kaffeemaschine, die kabellos mit dem gleichen Server verbunden ist, auf dem die privaten Urlaubsfotos und Bankdaten lagern und der zugleich die Türsteuerung verwaltet, stellt ein Risiko dar.

Dass die Angst vor Sicherheitslücken nicht aus der Luft gegriffen ist, beweist dieser Fall eines amerikanischen Casinos. Aus diesem Grund sollten komplexe Smart-Home-Systeme immer von einem Fachmann installiert und gegen Eingriffe von außerhalb gesichert werden. Bei einfachen Thermostaten oder Beleuchtungen, die nicht an das Internet angeschlossen sind, ist diese Befürchtung natürlich unbegründet.

Energiespar-Potenzial mit Smart-Home-Systemen

Bild: Smart-Home Strom sparen
Das Smart Home hilft beim Stromsparen | © kalhh / pixabay CC0

Gerade im Bereich Heizung besteht erhebliches Einsparpotenzial: Der Einsatz des Samrt-Home-Systems sorgt nicht nur für eine angenehme Raumatmosphäre durch konstante Temperatur, sondern vermeidet unnötiges Heizen. Durch die Vielfalt der Aufrüstungsmöglichkeiten (Thermostat, Wetterstation, Raumklima) kann die einzustellende Heizenergie an die Wetterverhältnisse angepasst werden.

Manche Module lassen sogar die genaue Kontrolle über die verbrauchten Energiekosten zu. Die smarte App-Steuerung ermöglicht zudem auch auf Reisen, Energie effizient einzusetzen: Sie können die Heizung beruhigt abstellen, wenn Sie nicht da sind, denn über die App lassen sich die Thermostate auf eine angenehme Temperatur stellen, sobald Sie sich auf dem Heimweg befinden. Zusätzlich können über die Fenstersensoren Probleme erkannt werden. Sind Heizung und Fenster in einem System verbunden, schaltet sich die Heizung automatisch ab, sobald das Fenster im Raum geöffnet wurde.

Wie viel Energie Sie letztlich damit einsparen können, lässt sich leider nicht in konkrete Zahlen gießen. Zu abhängig ist dieser Faktor von der jeweiligen Grundsituation. Jemand, der immer noch alte Glühbirnen nutzt, die Heizung auf Dauerbetrieb hat und Geräte aus den 1970er-Jahren nutzt, wird natürlich deutlich mehr einsparen können, als jemand, der bereits die gesamte Beleuchtung auf LED umgestellt hat und sehr energieeffiziente Geräte nutzt.

Kaufberatung - lohnt sich das?

Gerade bei Neubau oder Grundsanierung lohnt sich die Entscheidung für ein Smart-Home-System: Der einmalige Kauf befähigt Sie in jedem Fall dazu, die Energiekosten in Zukunft zu senken. Ältere Heizungssysteme, Fenster oder Türen können zwar mit Smart Home gesteuert werden, doch lohnt sich dies nicht, wenn durch schlechte Isolierung oder veraltete Scheiben die Energie nach außen verloren geht. Im Bereich Entertainment muss eine Erwägung der Vorlieben bezüglich der Steuerung genügen.

Was passiert mit Ihren Daten?

Über das Smart-Home-System können verschiedene Szenarien einstellt werden, z. B. „unterwegs“, „zu Hause“ oder „Urlaub“. Über die Nutzung und Verschlüsselung dieser Daten (auch des persönlichen Profils) wurden bereits und werden noch Regelungen getroffen. So darf der Hersteller über die Szenarien keine Rückschlüsse auf die Person ziehen können.

Manche Hersteller speichern die Daten auf einem Server, andere in einer Cloud. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, einen eigenen Server für die Nachbarschaft anzulegen, auf dem die eigenen sowie die Smart-Home-Daten der Nachbarn gespeichert werden.

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